Der SV Hermersberg schnupperte im Spitzenspiel der Fußball-Landesliga beim unbesiegten TuS Hohenecken in der ersten Halbzeit an einer Überraschung. Der Tabellenzweite musste sich aber nach desolaten sieben Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit mit 2:6 (1:0) geschlagen geben. Der Hermersberger Trainer Jens Mayer konnte zwischen der 47. und 54. Minute nur mit dem Kopf schütteln.

Desolat, indisponiert – das sind nur zwei Begriffe, die das Auftreten des SV Hermersberg zu Beginn der zweiten Spielhälfte beschreiben. Aus unerfindlichen Gründen gaben die Hermersberger ihre Pausenführung aus der Hand und mussten mit einer Klatsche nach Hause fahren.
Dabei begann das Spiel so gut für den Aufsteiger, der den Tabellenführer klar im Griff hatte. Der TuS hatte im ersten Durchgang nur einen gefährlichen Torabschluss, was daran lag, dass die Hermersberger sehr hoch standen, den Gegner früh unter Druck setzten und so zu unkontrollierten Abspielen zwangen. Nach nicht einmal 120 Sekunden prüfte Johannes Mendel den Hohenecker Torhüter Benedikt Fath zum ersten Mal. Im Gegenzug verfehlte TuS-Akteur Lars Velten das Gehäuse mit einem Kopfball nur knapp.

Mehr hatte der Tabellenerste offensiv erstmal nicht zu bieten, es spielte nur der SV Hermersberg. In der 9. Minute lenkte Fath eine missglückte Flanke von Nico Freiler mit den Fingerspitzen über die Latte. In der 23. Minute brachte Freiler den Ball nach einem Pass von Johannes Mendel im Tor unter, doch der Hermersberger Jubel kam zu früh, das Schiedsrichter-Gespann entschied zu Unrecht auf Abseits.

Auch bei den folgenden Chancen von Johannes Mendel und Florian Weber hob der Mann an der Seitenlinie die Fahne, was ihm „Blinder“-Rufe von den vielen SVH-Anhängern einbrachte.

Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff wurden die Gäste endlich belohnt, zumal auch die Fahne diesmal unten blieb. Ein Querpass von Nico Freiler ließ Florian Weber clever für Timm Dudek durch, der den Ball aus halblinker Position in den Winkel zimmerte.

Hochverdient ging der SV Hermersberg mit einer 1:0-Führung in die Pause, doch was sich in den ersten Minuten nach Wiederbeginn abspielte, war aus Sicht des SVH nur zum Vergessen. Die Hausherren drehten den 0:1-Rückstand bis zur 54. Minute in ein 4:1. Die Torschützen waren Alex Gross (47.), Lukas Kallenbach (49.) und zweimal Dennie Schmidt (51., 54. Foulelfmeter).

Trotz des Vier-Tore-Schocks steckte der SV Hermersberg nicht auf. Marius Dausmann verkürzte auf 2:4 (57.). In der Folge verpasste Johannes Mendel nach einer Hereingabe von Lars Sommer genauso den Anschlusstreffer wie Pascal Masch nach einem Steilpass. Für die Entscheidung sorgte Nils Rahm nach einer guten Stunde.

Aus einem Getümmel heraus, bei dem der Hermersberger Schlussmann Reiner Schwartz im Strafraum umherirrte, schoss Rahm den Ball zum 5:2 ins leere Tor. Rahm war es auch, der das halbe Dutzend voll und den Deckel auf die Partie machte. Zehn Minuten vor Schluss erkämpfte er sich am eigenen Strafraum gegen Jens Kolb den Ball, lief über 70 Meter ungehindert auf den Hermersberger Kasten zu und traf zum 6:2.

Während der TuS Hohenecken nach acht Siegen ohne Punktverlust einsam an der Tabellenspitze steht, bleibt der SV Hermersberg trotz der zweiten Saisonniederlage auf Platz zwei. Der SV Rodenbach hätte vorbei ziehen können, unterlag aber beim TuS Hoppstädten überraschend mit 1:3 Toren.

Stimmen zum Spiel:

Jens Mayer, Trainer SV Hermersberg: Unerklärlich, wie und warum die vier Tore gefallen sind. Wir wussten, dass Hohenecken aggressiv aus der Kabine kommen wird, nur wie wir uns angestellt haben, da konnte ich an der Linie nur mit dem Kopf schütteln. Es ist einfach nicht in Worte zu fassen. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, auch wenn wir es nach vorne besser hätten machen müssen.
Matthias Reh, Trainer TuS Hohenecken: Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen und sind verdient in Rückstand geraten, da waren wir eines Spitzenreiters nicht würdig. In der zweiten Hälfte waren wir von der ersten Sekunde am Mann und haben Fußball gespielt, wie wir es können, kurze Pässe und schnell in die Spitze. Was die Tabelle angeht, haben wir die Machtverhältnisse klar gestellt und gezeigt, warum wir oben stehen.

So spielten sie:

SV Hermersberg: Schwartz - Schweig (63. Gries), Dausmann, Deho, Metzger - Sodji (70. Kolb), Masch, Mendel - Freiler, Weber (50. Sommer), Dudek
Tore: 0:1 Dudek (39.), 1:1 Gross (47.), 2:1 Kallenbach (49.), 3:1 Schmidt (51.), 4:1 Schmidt (54. Foulelfmeter), 4:2 Dausmann (57.), 5:2 Rahm (65.), 6:2 Rahm (81.)

Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Patrick Simon (TSV Wonsheim)
(Pirmasenser Zeitung)


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