Fußball: Im hart umkämpften Verbandsligaderby zwischen dem FK Pirmasens II und dem SV Hermersberg fallen acht Tore. Den Zuschauern hat das 4:4-Unentschieden im Framas-Stadion gestern viel Spaß gemacht, den beiden Trainern weniger. Beide beklagten die vielen defensiven Fehler, die dem Gegner überhaupt erst die Treffer ermöglicht haben.

Was den 250 Zuschauern im Framas-Stadion auf der Husterhöhe richtig Spaß machte, war aus Trainersicht wohl eher schwierig zu verdauen: 4:4 endete das Fußball-Verbandsligaderby zwischen dem FK Pirmasens II und dem SV Hermersberg, nach einer 2:1-Führung für die Pirmasenser zur Pause. Acht Tore, da gab es viel zu jubeln für die Fans. Aber es gab auch einige Fehler der beiden Mannschaften, die den Trainern deutlich weniger Spaß machten.

 

Es dauerte genau zwölf Minuten, bis der FK Pirmasens in Führung ging. Der beste FKP-Spieler an diesem Tag bereitete das Tor vor: Spielertrainer Christopher Ludy setzte sich gegen Marius Dausmann durch und bediente den in der Mitte gut positionierten Nico Schauß, der einnetzte.
Es dauerte aber nicht lange, bis der SV Hermersberg ausglich: Ein Kopfballtor des bärenstarken Patrick Freyer wurde in der 20. Minute wegen Abseits noch zurückgepfiffen. Nicht im Abseits stand allerdings Florian Weber fünf Minuten später: Er behauptete den Ball gegen Martin Stuppy und nagelte die Kugel aus fünf Metern in die Maschen.

FKP-Spielertrainer Christopher Ludy hatte in der 34. Minute die nächste dicke Chance. Nach einem Zuspiel von Sturmpartner Schauß stand er allein vor Torwart Luca Layes, schoss den SVH-Schlussmann aber an. Eine Minute später brachte er erneut eine Flanke von der linken Seite vor das SVH-Tor. Diesmal war in der Mitte Lennart Vogt zur Stelle, der ins Gästetor traf. Kurz vor dem Pausenpfiff kam Hermersberg noch mal in eine aussichtsreiche Position, doch der Abschluss von Jonas Simon misslang, ein Zuspiel auf den mitgeeilten Freyer wäre die bessere Option gewesen.

Nach dem Seitenwechsel waren gerade einmal zwei Minuten gespielt, als der SV Hermersberg den Ausgleich erzielte. Nach einer Flanke von der rechten Seite vor das Tor legte Florian Weber den Ball weiter zu Freyer, der sich die Chance nicht nehmen ließ und zum 2:2 vollendete.

Danach nahm der FKP das Spiel wieder in die Hand: In der 55. Minute brachte Tim Hecker im Strafraum den Ball zu Nico Schauß, der den erneuten Führungstreffer für den FKP erzielte. Kurz darauf scheiterte Hecker aus drei Metern, nach Vorlage von Schauß. In der 60. Minute fiel die 4:2-Führung für den FK Pirmasens: Aus 20 Metern schoss Vitor Palmeira den Ball ins lange Eck – ein wirklich sehenswertes Tor. Der Pirmasenser Marc Erhart hatte kurz danach die Entscheidung auf dem Fuß: Erhart und Hecker liefen allein auf SVH-Torwart Luca Layes zu. Erhart versuchte es alleine, schoss aber genau auf den Gästetorwart. Hätte er quer legt auf Hecker oder versucht Layes auszuspielen, wäre das 5:2 gefallen – und damit wohl die Entscheidung.

So wurde es aber noch mal spannend: Denn mit einem überragenden Lauf über die rechte Seite brachte sich Patrick Freyer selbst in Schussposition und erzielte den 3:4-Anschlusstreffer. Zwar hatten die Gastgeber durch Ludy per Kopfball und einem Schuss von Schauß noch Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Aber die mangelnde Chancenverwertung rächte sich. Die Gäste aus Hermersberg steckten nie auf und kämpften bis zum Schluss. In der zweiten Minute der Nachspielzeit kam der Ball nach einem Einwurf zu Johannes Mendel, der mit einem Schuss aus zwölf Meter den vielumjubelten 4:4-Ausgleich erzielte.

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SPIELER DES SPIELS

Patrick Freyer: Der Hermersberger Angreifer zeigte, was er noch drauf hat. Er wurde von seinen Mitspielern immer wieder gesucht und war ein ständiger Unruheherd. Seine Gegenspieler hatten einige Male das Nachsehen.


STIMMEN ZUM SPIEL

FKP-Spielertrainer Christopher Ludy: Für mich sind das heute zwei verlorene Punkte. Wir hatten es selbst in der Hand. Aber wenn man vorne die Chancen nicht ausspielt und hinten die Dinger herschenkt, dann kann man so ein Spiel nicht gewinnen. Wir haben uns das heute in der Summe selbst zuzuschreiben, dass wir keine drei Punkte geholt haben. Ich ärgere mich. Wir haben es heute auch nicht durch die Einwechslungen geschafft, die Hektik aus dem Spiel zu nehmen.
SVH-Trainer Jens Meyer: Die Gegentore waren schon krasse Fehler von uns, das haben wir schlecht verteidigt. Für die Zuschauer war es bestimmt ein gutes und interessantes Spiel, für meine Nerven allerdings weniger. Ich denke, insgesamt haben wir uns gut präsentiert. Patrick Freyer ist einfach ein Ausnahmespieler. Sicherlich kann er auch noch Oberliga spielen, aber ich gebe ihn nicht mehr her (lacht).

SVH-Spieler Patrick Freyer: Es hat mich gefreut, mal wieder hier im Stadion zu spielen, ich war ja lange hier beim FKP. Insgesamt müssen wir heute ein paar Fehler weniger machen, wir haben zu viele Geschenke verteilt. Am Ende war es, glaube ich, ein verdientes Unentschieden. Ich versuche, immer mein Bestes zu geben im Spiel und halte mich ja auch neben dem Fußball noch fit.

SVH-Spieler Marius Dausmann: Durch unsere Fehler haben wir den FKP zu den Toren eingeladen. Am Schluss hatten wir aber vielleicht etwas mehr Kraft, ein paar Körner mehr als der Gegner. Zudem hat uns Luca Layes im Tor den Rücken mit ein paar klasse Aktionen freigehalten. (Pirmasenser Zeitung)

 

SO SPIELTEN SIE:

FK Pirmasens: Fath - Kläs, Stuppy, Skorski, Dahler (46. Hauk) - Hecker (78. Schäfer), Palmeira, Vogt (84. Wohlgemuth), Erhart (68. Herbert) - Schauß, Ludy.

SV Hermersberg: Layes - Simon, Dausmann, Deho, Kolb - Lelle (75. Jochum), Freiler (84. Berg), Masch - Freyer, Weber (59. Gries), Dudek (56. Mendel).

Tore: 1:0 Schauß (12.). 1:1 Weber (26.), 2:1 Vogt (35.), 2:2 Feyer (47.), 3:2 Schauß (55.), 4:2 Palmeira (60.), 4:3 Freyer (66.), 4:4 Mendel (90.).

Zuschauer: 250

Schiedsrichter: Sebastian Hilsberg (JFV Leiningerland)


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