HERMERSBERG. Es war wie verhext: Was auch immer die Verbandsliga-Fußballer des SV Hermersberg am Sonntag im Heimspiel gegen den TB Jahn Zeiskam versuchten, der Ball wollte nicht ins Tor des starken Keepers Kai Anschütz. So verlor der SVH mit 0:2 (0:2). Es war gerade die zweite Spielminute angebrochen, da lief Hermersbergs Top-Torschütze Patrick Freyer, begleitet von seinem Gegenspieler Luca Lehr, in Richtung des gegnerischen Gehäuses. Ein typischer Haken, wie ihn der Außenspieler so oft schlägt, dann schoss er, doch der Ball blieb gleich zweimal an einem Zeiskamer Abwehrbein hängen. Eine gute Chance, die der Hermersberger Stürmer Florian Weber mit einem tollen Querpass eingeleitet hatte. Was wäre nur gewesen, hätte Freyer, der bereits zwölfmal in dieser Saison traf, hier den Führungstreffer erzielt?
Das frühe Tor fiel auf der anderen Seite. Zeiskams umtriebiger Offensivspieler Rodney-Francis Peprah, der die Abwehr der Platzherren immer mal wieder in Bedrängnis brachte, stand nach einer Flanke von Luca Lehr allein vor dem Tor und machte per Kopfball das 0:1 (4.). „Wir bekommen zu viele Gegentore. Es sind ganz viele individuelle Fehler dabei“, klagte Hermersbergs Trainer Jens Mayer über das neuerliche frühe Gegentor. Ein Szene, die den Gelb-Schwarzen noch lange nachhängen sollte, obwohl sie immer wieder zu Chancen kamen. Jan Lelles abgefälschter Schuss (16.) und ein Freiler-Kopfball an die Latte (25.) waren die besten Tormöglichkeiten in der ersten Spielhälfte.
Meyer: „Wir hatten Chancen für zwei Spiele.“ Freistoß-TrickAufgabe gegen den Tabellenfünften aus der Vorderpfalz wurde ungleich schwerer, weil sich die Hermersberger bei einem Freistoß mit einem Bauerntrick in die Irre führen ließ. Ein kurzer Lupfer über die Maurer von TB-Spielmacher Sanel Catovic auf Marius Wittmann, der mit einem harten Schuss auf 0:2 erhöhte (45.). Hermersberg versuchte vor 150 Zuschauern alles, stellte frühzeitig auf einen Zwei-Mann-Sturm um, beorderte Innenverteidiger Marius Dausmann in die Spitze, stand teilweise mit vier Angreifern auf einer Linie bei den Offensivaktionen, aber letztlich war bei jedem Schuss TB-Torhüter Kai Anschütz zur Stelle. „Er war der Matchwinner“, lobte Mayer den 28-Jährigen, der auch gegen die harten, aber unplatzierten Schüsse von Freyer stets zur Stelle war.
Freyer wurde indes von Luca Lehr immer wieder bei seinen Dribblings gestoppt. „Es hat sich herumgesprochen, dass er unser bester Mann ist. Das sind gleich drei Mann bei ihm, wenn er den Ball hat“, erklärt Mayer, weshalb sein Torjäger nicht wirklich zum Zug kam. Zeiskams BollwerkDie engmaschige Abwehr der Gäste – Zeiskam stand bei Webers weiten Einwürfen und bei Ecken mit elf Mann im eigenen Strafraum – war nur schwer zu überrumpeln. Gleichzeitig zeigten die Zeiskamer ein schnelles Offensivspiel, auch wenn sie die Chancen zum dritten Tor vergaben. „Wir haben wie so oft ein gutes Spiel gemacht. Der Knackpunkt war, dass wir nicht gut verteidigt haben“, sagt Mayer, dessen Team ab der 76. Minute dezimiert war. Kapitän Pascal Masch sah wegen Meckerns Gelb-Rot. (Die Rheinpfalz)
SO SPIELTEN SIE SV Hermersberg: Layes - Metzger (78. Bißbort), Dausmann, Deho, Kolb - Masch, Freiler - Lelle (65. Gries), Dudek (89. Simon), Freyer - Weber.