In Hermersberg blicken die Verantwortlichen rosigen Zeiten entgegen: Sportlich liegt der Fußball-Club von der Sickingerhöhe in der Bezirksliga auf Titelkurs und kann fast sicher für die Landesliga planen. Personell wurden bereits die ersten Weichen für die neue Runde gestellt. Doch auch abseits des Platzes werde sich in den nächsten Wochen und Monaten einiges tun, ließ der erste Vorsitzende Ulli Könnel am Sonntagabend auf der Jahreshauptversammlung des SV Hermersberg durchklingen.

„Die Leute sind wieder näher an den Verein gerückt. Der SVH wird jetzt auch im Dorf wieder anders wahrgenommen.“ Für Könnel ein klares Indiz, dass seit den letzten Wahlen im März der richtige Weg eingeschlagen wurde. Damals wurden interne Fachausschüsse (Sport, Finanzen, Feste und Jugend) gegründet, um die unterschiedlichen Bereiche besser strukturieren zu können. Ein eigener Newsletter informiert zudem die Mitglieder drei- bis viermal pro Jahr darüber, was rund um den Verein alles passiert. „Dadurch wollen wir zu einer transparenten Vereinsführung beitragen“, sagt Könnel.


Sportlich hat die erste Mannschaft die Fußball-Bezirksliga fest im Griff. Fünf Spieltage vor dem Saisonende führen die Hermersberger die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung vor dem SC Weselberg an. Am Sonntag unterstrich die Elf von Trainer Jens Mayer mit einem 7:1-Erfolg bei der SG Knopp/Wiesbach ihre Titelambitionen. „Es sieht fast so aus, als würden wir unser Ziel ’Landesliga 2020’ schon in diesem Jahr erreichen“, glaubt der zweite Vorsitzende Dirk Schneckmann, verantwortlich für den Spielbetrieb beim SVH, an den Aufstieg. In der Landesliga will sich der SVH kommende Saison „einen Mittelfeldplatz erarbeiten“.

 

Im Hintergrund wurden bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Neben Trainer Jens Mayer haben auch Co-Trainer Nico Freiler und Torwart-Trainer Florian Ziegler für die neue Runde zugesagt. Die Kaderplanung ist ebenfalls in vollem Gange. Silas Brödel (SG Rieschweiler), Sven Deppert (SpVgg Waldfischbach/Burgalben), Marius Schmidt (SG Knopp/Wiesbach) und Peter Ehrhardt (SG Harsberg) verlassen den SV Hermersberg im Sommer. Dafür kehren mit Marius Dausmann, Jens Kolb und Dylan Sodji (SG Rieschweiler) alte Bekannte zurück an den Tauhübel. Zudem hätten Jan Wollenschläger (SpVgg Waldfischbach/Burgalben) und Kevin Behr vom FK Petersberg ihre Zusage gegeben, berichtet Schneckmann. Einige A-Junioren sollen ebenfalls ihre Chance erhalten und zu den Aktiven stoßen.

Die zweite Mannschaft belegt nach ihrem Abstieg 2017/18 momentan den sechsten Platz in der B-Klasse West und hat keine Chance mehr, den direkten Wiederaufstieg zu packen. Dieses Ziel soll nächste Saison realisiert werden. Dann wird Christopher Ziegler, derzeit Kapitän, die „Zweite“ als Spielertrainer übernehmen.

Sorgen bereitet den Hermersbergern allerdings die Nachwuchsabteilung. Der Kader der A-Junioren sei mit gerade einmal 15 Spielern, darunter drei Torhütern, zu klein für die Landesliga. Die B-Junioren, die in einer Spielgemeinschaft mit der TSG Trippstadt in die Runde gegangen sind, wurden mittlerweile abgemeldet. „Es war ein Fehler, die Jungs in der Landesliga an den Start gelassen zu haben. Da konnten sie einfach nicht mithalten“, gibt SVH-Jugendleiter Thorsten Müller zu. Dennoch werde der SVH in der neuen Saison wieder alle Altersklassen besetzen. A-, B- und C-Junioren sollen in Spielgemeinschaften am Spielbetrieb teilnehmen, die D- bis G-Junioren als eigenständige Teams.

Die Alten Herren des SV Hermersberg eilen von Erfolg zu Erfolg. 2018 wurden die Fußball-Senioren nicht nur Ü 40-Kreismeister und -Südwestmeister, sondern belegten im Herbst beim 12. DFB-Ü 40-Cup in Berlin den zehnten Platz. Ähnlich stark präsentieren sich die SVH-Oldies dieses Jahr: Nächsten Samstag bestreiten sie um 18 Uhr auf eigenem Platz das Kreispokalfinale gegen TuS Leimen.

Gut angelaufen ist die Torwart-Schule von Florian Ziegler. Seit April trainieren dort neun Kinder, teils aus Hermersberg, aber auch aus Thaleischweiler, Rieschweiler und Pirmasens bei dem 35-jährigen DFB-C-Lizenz-Inhaber. Unter dem Motto „Sei der beste Torwart, der du sein kannst“ findet zweimal die Woche ein spezielles Torwarttraining statt.

Ein großes Thema beim SV Hermersberg ist der seit Jahren dauernde Rechtsstreit mit dem Südwestdeutschen Fußball-Verband (SWFV), dem ein Teil des Geländes am Kunstrasenplatz gehört. Der Verein habe in den vergangenen Monaten intensiv mit dem SWFV verhandelt und eine Lösung gefunden, erklärt Könnel. Im Mai solle der Rückkauf über die Bühne gehen, dann gehört das Gelände samt Sportheim wieder dem SVH. Die Kosten von 40 000 Euro würden von der Ortsgemeinde und der Daniel-Theysohn-Stiftung bezuschusst. Zusätzlich nimmt der Verein ein Darlehen auf, um den ausgehandelten Kaufpreis stemmen zu können.

Sobald der SVH wieder Eigentümer des Grundstücks ist, sollen Renovierungen in Angriff genommen werden. Die Heizungen müssen erneuert werden, außerdem soll eine Solaranlage aufs Dach. Und auch die Kabinen und Toiletten seien in die Jahre gekommen. Zur finanziellen Unterstützung habe der Verein einen Antrag beim Sportbund Pfalz gestellt. Sollte er bewilligt werden, blieben von den Kosten von 60 000 Euro noch etwa 30 Prozent (18 000 Euro) am Verein hängen.

Im Juni investierte der SVH gut 10 000 Euro in die Sanierung des Kunstrasens. Die Teilnahme am Schnapsgassenfest, der Kerb und am Oktoberfest seien „überlebenswichtig“ für den Verein mit seinen 540 Mitgliedern, um Geld in die Kasse zu spülen, sagt Könnel und träumt zugleich von einem ganz besonderen Event. „Man wird richtig neidisch, wenn man liest, dass die Rodalber Handballer einmal im Jahr ihr 1 000plus-Spiel machen. So eine Aktion, vielleicht an der Kerb, könnte ich mir auch gut bei uns vorstellen.“ (Pirmasenser Zeitung)


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