Fußball-Verbandsligist SV Hermersberg verliert am Ende der Saison einen zweiten Stammspieler. Neben Miguel Deho, der zur neuen Runde zum Oberligisten FK Pirmasens wechselt, wird auch Stürmer Florian Weber über diese Spielzeit hinaus nicht mehr zu Verfügung stehen. Er hängt die Stiefel an den Nagel.

„Ich habe früher schon gesagt, mit 30 geht es dem Ende hin. Montags tun mir einfach alle Knochen weh, doch es gibt mehrere Gründe“, erklärt Weber. Der Vater zweier Töchter wolle einfach mehr Zeit für seine Familie, vielleicht sei nach eigenen Aussagen auch deshalb nicht mehr das Feuer vorhanden, das er selbst bräuchte, um in der Verbandsliga weiter zu spielen. „Daher bringt es mir und der Mannschaft nichts, wenn ich selbst nicht davon überzeugt bin“, ergänzt der scheidende Stürmer, der auch woanders nicht weiterspielen möchte. So kassierte der FK Petersberg, wo Webers Bruder Lars-Dominik spielt, eine Absage.


Zwar hat der SV Hermersberg um Trainer Jens Mayer mit der Verpflichtung von Kai Schacker schon einen potentiellen Nachfolger gefunden, mit Webers Schlussstrich will sich Mayer aber noch nicht abfinden. „Er hat es letztes Jahr schon in Erwägung gezogen, für mich ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen, denn bei mir wollten schon viele aufhören und haben dann weitergemacht. Ich werde öfters noch das Gespräch suchen, denn ich kann ihn mir ohne Fußball einfach nicht vorstellen“, so der Übungsleiter. Doch ganz ohne Fußball geht es bei Weber auch nicht.

 

Zur Zeit macht der Bürokaufmann, der seinen Pass in Hermersberg liegen lassen will, eine Fortbildung im Bereich Spielanalyse und Scouting. Schon in der Hinserie habe er dank seiner Partnerin, die die Spiele des SVH im Video festhält, die Partien im Nachhinein analysiert. Genau in diesem Bereich sieht er sich in den nächsten Jahren, wobei er sich in ferner Zukunft auch eine Tätigkeit als Trainer vorstellen kann. Weber belächelt im Nachhinein sein Einjahres-Intermezzo beim Regionalligisten 1.FC Kaiserslautern II, bei dem er unter dem damaligen Trainer Konrad Fünfstück (heute SV Werder Bremen II) auf nur zweimal zehn Minuten Einsatzzeit kam. „Damals habe ich vermutlich auch nicht alles reingehauen, hatte womöglich aber auch nicht das nötige Trainerglück. Dennoch kann mir die Erfahrung 1.FC Kaiserslautern niemand nehmen“, erinnert sich Florian Weber und gibt auch Auskunft, warum er ein Jahr später, nach nur sechs Monaten beim Oberligisten SC Hauenstein flüchtete. „Aus privaten Gründen habe ich den SCH verlassen“, klärt Weber auf.

Davon bekam Webers Heimatverein VfL Wallhalben Wind, die ihm zudem einen Job beschafften, so kam die Unterschrift bei der B-Klassemannschaft zustande, mit der Bedingung, wechseln zu dürfen, sollte eine höherklassige Mannschaft anklopfen. „Ein Tag nach der Unterschrift hat sich der SV Morlautern gemeldet, ob ich nicht dort spielen will. Ich habe aber in Wallhalben zugesagt, deshalb blieb ich auch bis Winter dort, obwohl ich kein Freund von Wechseln nach einer Halbserie bin“, stellt der 30-Jährige klar. (Pirmasenser Zeitung)


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