Jubel bei den Sportfreunden Bundenthal. Aufsteiger hat gestern das Südwestpfalz-Derby hoch verdient mit 4:1 (2:0) beim SV Hermersberg gewonnen. Damit hat die Mannschaft von Trainer Stefan Nagy gleich im ersten Landesliga-Spiel der Vereinsgeschichte die ersten drei Punkte eingefahren.

Der Neuling aus Bundenthal war von Beginn an präsent und nahm sofort den Kampf an. Die Sportfreunde hatten auch die erste Chance, Philipp Seibels Schuss verfehlte das Tor aber noch knapp. Besser machte es sein Mannschaftskollege Cosmin Florin Paina in der 10. Minute. Er zog aus 20 Metern ab und traf zur 1:0-Führung.
Auch wenn die Hausherren nun besser in die Begegnung kamen und in der Folge ein Übergewicht an Spielanteilen hatten, blieben für den SV Hermersberg die zwingenden Torchancen aus.

 

Die Bundenthaler waren in der Chancenverwertung eiskalt. Ihre zweite Torchance nutzten die Gäste zur 2:0-Führung. Manuel Burkhardt flankte aus dem linken Halbfeld und der Ball flog an Freund und Feind vorbei direkt ins Tor. Es war ein kurioser Treffer, bei dem SVH-Torhüter Sven Deppert keine gute Figur abgab. Bis zum Pausenpfiff gab es keine nennenswerte Torchance mehr und Bundenthal ging mit einer 2:0-Führung in die Kabine.

Wer nun dachte, der Klassenneuling würde die Führung über die Zeit retten wollen, der irrte. Die Gäste spielten weiter munter nach vorne und hätten nach einer Stunde sogar das 3:0 erzielen können. Tim Hecker köpfte den Ball nach einem Freistoß aufs Tor, Deppert im Hermersberger Tor lenkte den Ball mit einer Glanzparade über die Latte.

In der 67. Minute sahen die Zuschauer die erste gute Torchance für den SV Hermersberg. Timm Dudek lief frei aufs Tor, legte sich den Ball aber ein wenig zu weit vor und Gästekeeper Björn Herzig fing den Ball noch ab. Vier Minuten später gab es Freistoß für den SVH. Dennis Müller flankte den Ball auf den Kopf von Philipp Weishaar. Dieser köpfte zum 1:2-Anschlusstreffer ein.

Die Freude währte aber nur zwei Minuten. Jens Ehrstein stellte durch ein Traumtor den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Er versenkte einen Freistoß aus rund 35 Metern. In der 78. Minute fiel die Entscheidung. Manuel Burkhardt setzte sich auf links durch, zog zum Tor und traf mit seinem Schuss zum 4:1.

Frank Weber, Trainer des SV Hermersberg, war sehr enttäuscht. „Wir konnten die Lücken im Mittelfeld nicht schließen und zwei unserer drei Ballverluste in der ersten Halbzeit wurden eiskalt bestraft. Nach unserem Anschlusstreffer hatte ich nochmal Hoffnung, dass wir das Spiel drehen können, aber nach dem Traumtor zum 3:1 war das Spiel gelaufen.“

Riesen-Freude dagegen bei Stefan Nagy. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Jungs. Wir haben das Spiel verdient gewonnen“, sagte der Trainer der Sportfreunde Bundenthal.

So spielten sie:

SV Hermersberg: Deppert - Lechner, Masch, Franz, Weishaar, Schweig, Dudek, Czebluch, Kölsch (80. Sommer), Müller, Kolb
SF Bundenthal: Herzig, Schertl, Will, Ehrstein, Paina (68. Zwick), Burkhardt (82. Herberg), Braun, Hecker, Seibel, Leier, Zweibrücker (80. Propheter)
Tore: 0:1 Paina (10.), 0:2 Burkhardt (25.), 1:2 Weishaar (71.), 1:3 Ehrstein (73.), 1:4 Burkhardt (78.)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Nils Scherrer (Pirmasenser Zeitung)

2016 08 Bundenthal

 



SPIEL DES TAGES: Im Landesliga-Derby verdirbt Aufsteiger SF Bundenthal Hermersberger Gastgebern den Heimstart – Nagy-Elf siegt 4:1

HERMERSBERG. „Kopf hoch“: Frank Weber, Trainer des SV Hermersberg, begann gestern direkt nach dem Abpfiff der Landesliga-Partie des SVH gegen die Sportfreunde Bundenthal seine Jungs aufzurichten. Die saßen enttäuscht auf dem Rasen, während die Bundenthaler feierten und offenbarten, was ein siegreicher Kicker unter dem Trikot trägt: ein Superman-T-Shirt. Als Supermänner verließen die Gäste gestern Hermersberg. 4:1 (2:0) gewannen sie.

Ein Auftakt nach Maß für den Aufsteiger aus dem Dahner Felsenland. Für Hermersberg blieb die Erkenntnis, dass es noch viel zu tun gibt. „Wir wussten, dass es schwer wird gegen eine Mannschaft, die viele erfahrene Spieler in ihren Reihen hat“, sagte Weber. Aber so dürfe man sich nicht präsentieren.Gemessen an den Spielanteilen fiel der Sieg der Sportfreunde zu hoch aus. Gemessen an der Effektivität und der Konsequenz, mit der Hermersberger Fehler bestraft wurden, ging der Sieg in dieser Höhe absolut in Ordnung. Man habe sich auf neue Gegner und eine komplett neue Klasse einstellen müssen, resümierte Bundenthals Trainer Stefan Nagy-Radu. Aber seine Mannschaft, die konzentriert in die Partie ging, übernahm ganz schnell die Kontrolle. „Wir hatten das Spiel nahezu immer im Griff“, bestätigte Nagy-Radu.
Hermersberg begann aktiver und wurde bereits in der zehnten Minute eiskalt erwischt: „Fehler in der Vorwärtsbewegung, dann fehlt die Absicherung“, machte Weber die Ursache aus und bekam diese Fehlerkette noch öfter zu sehen. In der 10. Minute war es Daniel Braun, der einen Fehler im SVH-Aufbauspiel nutzte, an den aufrückenden Hermersbergern vorbei ungestört Richtung Strafraum lief und Cosmin Paina bediente, der unbedrängt zum 1:0 für die Gäste traf.

Zehn Minuten später klärte Hermersbergs Torwart Sven Deppert per Fuß gegen Manuel Burkhard. Fünf Minuten danach gewann Burkhard das Duell gegen Deppert. Per Kopf drehte er den Ball halbhoch am Torwart vorbei zum 2:0 ins Netz. Hermersberg mühte sich, aber es fehlte am Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen und der Bindung zwischen den Mannschaftsteilen. Die SF, deren Defensive Jens Ehrstein gut dirigierte, kontrollierten die Partie mühelos.

Dieses Bild setzte sich im zweiten Abschnitt fort. Hermersberg wollte, leistete sich zu viele Fehler. Glück für die Gastgeber, dass Deppert einen Kopfball von Tim Hecker, den ihm Ehrstein maßgenau per Freistoß aus dem Mittelfeld ermöglicht hatte, über die Latte drehen konnte (57.).

In der 65. Minute ließ Hermersberg aufblitzen, dass es durchaus schnell kombinieren kann. Endlich mal ein öffnender, schnell gespielter Diagonalpass. Der junge Timm Dudek startete. Torwart Björn Herzig passte auf, stürmte aus dem Strafraum und klärte haarscharf, bevor Dudek den Ball annehmen und alleine Richtung Tor laufen konnte. Der SVH war nun präsenter und belohnte sich. Freistoß Dennis Müller, und Philipp Weishaar, gestern bester Hermersberger, drückte den Ball per Kopf über die Linie: 1:2 (68.).

Die kalte Dusche folgte umgehend. Erneut Freistoß Bundenthal aus 25 Metern. Ehrstein lief an, verzichtete auf das Anspiel eines Mitspielers und wuchtete den Ball, der lange in der Luft war, an den linken Innenpfosten. Von dort sprang er ins Tor. „Ein Traumtor, aber der kann das, der trainiert das“, lobte Nagy-Radu. Es sollte noch schlimmer kommen für den SVH. Wieder Ballverlust im Aufbauspiel, erneut passte Burkhard auf und traf per Flachschuss zum 4:1 für die Sportfreunde (76.).

Ehrsteins Traumtor versuchte Hermersbergs Weishaar noch zu toppen. Mangels Anspielstation zog er auf der rechten Seite an der Mittellinie ab und hatte Pech, dass sein Schuss unüberhörbar an den linken Pfosten klatschte. So blieb es beim 1:4 und höchst unterschiedlichen Gefühlswelten auf beiden Seiten zum Saisonbeginn. 

(Die Rheinpfalz)

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