Gerechte Punkteteilung im südwestpfälzischen Fußball-Verbandsligaderby: Der SV Hermersberg erkämpft sich durch ein Traumtor von Nico Freiler ein 1:1 (0:1) gegen den FK Pirmasens II, was aber auch an der schlechten Chancenverwertung der Gäste lag. SVH-Schlussmann Noah Wächter hielt seine Mannschaft durch etliche Paraden im Spiel, SVH-Spielführer Pascal Masch musste den Platz wegen einer Roten Karte vorzeitig verlassen. Der SVH rutscht wieder auf einen Abstiegsrang ab.

Viel Applaus zollten die Zuschauer beiden Mannschaften nach dem Abpfiff, obwohl die Partie nicht gerade hochklassig, aber hart umkämpft und sehr intensiv verlief. Bei Betrachtung der anderen Ergebnisse ist der eine Punkt für den SV Hermersberg aber zu wenig, denn die TSG Bretzenheim gewann seine Partie, weshalb der SVH wieder auf einen Abstiegsrang abrutscht.
Dass es überhaupt zu einem Remis reichte, lag an Nico Freiler und seinem Traumtor in der 77. Minute. Einen langen Einwurf von Florian Weber (mehr dazu lesen sie „Nach dem Abpfiff“) klärte die FKP-Hintermannschaft direkt in die Füße von dem an der Strafraumgrenze lauernden Freiler, der das Leder unhaltbar für FKP-Schlussmann Benedikt Fath in den linken Giebel hämmerte.

Beinahe wäre es zu dieser Gelegenheit überhaupt nicht gekommen, denn Freiler wollte den Einwurf erst selbst ausführen, da SVH-Stürmer Florian Weber noch auf der anderen Feldseite weilte, da dieser Sekunden zuvor einen Einwurf reinschleuderte. Doch Weber macht den Einwurf zur Chefsache, indem er von der linken auf die rechte Seite eilte. Als Freiler zum 1:1 ausglich, waren die Hausherren bereits in Unterzahl. In der 66. Minute setzte FKP-Akteur Lennart Vogt an der rechten Seitenauslinie zu einem Sprint an und wurde auf Höhe der Mittellinie von SVH-Spielführer Pascal Masch „rasiert“. Obwohl das Foul von der Seite und nicht von hinten war, zeigte der Unparteiische die Rote Karte. „Es war kein Platzverweis, ich habe ihn nicht getroffen, was auch Lennart nach dem Spiel beim Schiedsrichter zugab. Der Unparteiische hat mir danach gesagt, dass er im Nachhinein auch eher zu einer Gelben Karte tendieren würde“, erklärt Pascal Masch, der auch mitlaufen und ihn durch ein taktisches Foul hätte stoppen können. Somit fehlt SVH-Trainer Jens Mayer neben Patrick Freyer ein weiterer wichtiger Spieler für mindestens eine Partie. Es war bereits der sechste Platzverweis gegen einen SVH-Akteur in dieser Saison.

Die Partie begann mit einem langen Abtasten. So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe es zur ersten halbwegs gefährlichen Torraumszene kam. Eine Flanke von Nico Juner köpfte Florian Weber knapp über den Querbalken. Enger ging es da schon in der 36. Minute zu, als FKP-Akteur Dennis Scholler flankte, der Ball durch den Strafraum segelte und bei dem heraneilenden Roman Schäfer landete. Dieser schoss aus sieben Metern unter der Bedrängnis von SVH-Abwehrspieler Jonas Simon knapp am linken Pfosten vorbei.

Drei Minuten vor dem Pausenpfiff fiel schließlich das 1:0 für den FKP II. Nach einer Ecke von Vitor Palmeira Abbehusen stand Tom Rohe nicht nur goldrichtig, sondern war auch gedankenschneller als Nico Juner und köpfte zur Pirmasenser Führung ein. Dieser Treffer hatte sich angedeutet, da die Gäste in den letzten 20 Minuten des ersten Durchgangs mehr von der Partie hatten, nachdem der SVH zu Spielbeginn feldüberlegen war. In Sachen Torchancen wurde die zweite Halbzeit deutlich unterhaltsamer. In der 52. Minute schickte Dennis Scholler Teamkollege Lennart Vogt auf Reisen, der Scholler durch einen Querpass wieder ins Spiel brachte. Dieser stand dadurch völlig frei vor SVH-Schlussmann Noah Wächter, scheiterte aber genauso wie Roman Schäfer mit seinem Nachschuss, den Miguel Deho auf der Linie klärte. Fünf Zeigerumdrehungen später lief Scholler frei auf Wächter zu, wurde beim Schussversuch von Nico Juner aber entscheidend gestört. Die bis dato beste Möglichkeit zum Hermersberger Ausgleich vereitelte der eingewechselte FKP-Spieler Francis Sesay zum Entsetzen jener, deren Herz für die Farben gelb und schwarz schlägt. Jan Lelle zog von der rechten Seite in den Strafraum, brachte das Leder flach rein und Sesay klärte für den bereits geschlagenen Fath vor dem am zweiten Pfosten einschussbereiten Cedric Gries. Bevor Freiler das 1:1 gelang, scheiterte Palmeira Abbehusen per Freistoß, welchen Wächter an die Latte lenkte und Simon Hauk, der von FKP-Spielertrainer Christopher Ludy bedient wurde, von der Strafraumgrenze zu überhastet abschloss und verzog. In der 87. Minute setzte sich Roman Schäfer auf der linken Seite gegen Jonas Simon durch und flankte in die Mitte, die Noah Wächter abwehrte, jedoch direkt zu Simon Hauk, der sofort aufs Tor köpfte, Wächter war aber bereits wieder auf dem Posten und zur Stelle. Direkt im Gegenzug zwang Florian Weber Benedikt Fath mit einem Schuss aus dem Hinterhalt zu einer Flugeinlage, nachdem die FKP-Hintermannschaft es gleich dreimal verpasste, das Leder entscheidend zu klären. Nach der folgenden Ecke lief Tom Dahler tief aus der eigenen Hälfte einen Konter, zog sich kurz vor der Strafraumgrenze des SVH, verfolgt von Marius Dausmann, eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu und musste ausgewechselt werden. Nachdem sich Cedric Gries in der dritten Minute der Nachspielzeit in einen Schuss von David Laux warf und abwehrte, war das Remis unter Dach und Fach. (Pirmasenser Zeitung)

 2023 05 02 pirmasens

STIMMEN ZUM SPIEL:

SVH-Trainer Jens Mayer: Mit einem Mann weniger auf dem Feld, kann man mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben aber nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Für ein Derby hat mir die Präsenz und Durchschlagskraft nach vorne gefehlt. Unser Torwart war einer der besten Spieler und hat uns im Spiel gehalten.

FKP II-Spielertrainer Christopher Ludy: Wir müssen mit dem Punkt heute zufrieden sein, auch wenn wir es letztendlich in der Hand hatten. Wir haben uns aber komplett reingehauen, obwohl man das Spiel unter der Woche doch sehr merkte.

SVH-Torschütze Nico Freiler: Es war schon ein sehenswert verwandelter Abpraller, was uns einen Punkt einbringt. Dieser geht vom Spielverlauf in Ordnung, ist jedoch in unserer Situation zu wenig für uns.

FKP II-Spielführer Noah Buchmann: Das Ergebnis ist okay. Die Abschlüsse von uns waren zu überhastet und dass der SV Hermersberg in der zweiten Halbzeit nochmal Druck machen wird, war uns klar. Vielleicht war unser Wille am Ende nicht so groß wie der von Hermersberg, weil es für die noch um alles geht.

SO SPIELTEN SIE:

SV Hermersberg: Wächter – Juner, Dausmann, Deho, Simon– Masch, Freiler – Gries, Dudek (60. Bißbort), Lelle – Weber
FK Pirmasens II: Fath – Dahler (90.+1 Kobidze), Rohe (72. Laux), Stuppy, L. Hauk (55. Sesay) – Buchmann, Palmeira – Schäfer, Vogt, Scholler (63. S. Hauk) - Ludy
Tore: 0:1 Rohe (43.), 1:1 Freiler (77.)
Rote Karte: Masch (66. überhartes Foulspiel)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Daniel Greef (TSG Kaiserslautern)


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