Die Niederlagenserie von Fußball-Verbandsligist SV Hermersberg findet auch beim eigenen Kerwespiel kein Ende. Der SVH hat gestern gegen den TSV Gau-Odernheim durch zwei späte Gegentreffer in der Nachspielzeit mit 2:3 (1:0) verloren und bleibt weiter am Tabellenende.

Beim SV Hermersberg geht es zu wie verhext. Als wäre die 3:4 Last-Minute-Niederlage vor knapp zwei Woche nicht schon schlimm genug gewesen, gibt der Verbandsliganeuling am eigenen Kerwespiel in der Nachspielzeit noch eine Führung aus der Hand und steht bereits zum fünften Mal in dieser Saison mit leeren Händen da.


Die Gäste aus dem Kreis Alzey-Worms schüttelten nach der Partie ungläubig den Kopf, wussten selbst nicht, wie sie zu diesen drei Punkte kamen. Es lief bereits die dritte von vier angezeigten Minuten der Nachspielzeit, als die Gäste beim Spielstand von 2:1 für die Gastgeber einen Eckball bekamen, bei dem sogar TSV-Schlussmann Daniel Diel mitstürmte. Aus einem Getümmel heraus hörten sie Zuschauer zunächst einen Aluminiumtreffer, danach glich Gästespieler David Hofmann zum 2:2 aus. Eine Punkteteilung an der eigenen Kerwe kam für Patrick Freyer aber nicht in Frage. Schon vor dem anstehenden Anstoß forderte er lautstark den Ball, dieser wurde auch gespielt, kam aber bei Freyer nicht an. Die Gäste schlugen das Leder aus der Gefahrenzone, direkt in den Lauf des eingewechselten Ousmane Diallo. Diallo kam vorm herausstürmenden SVH-Torwart Sven Deppert an den Ball, legte diesen an Deppert vorbei und schob zum 3:2 Auswärtssieg des TSV ein. Während die Spieler aus Gau-Odernheim ihren Sieg ausgiebig feierten, sackten die SVH-Spieler auf dem Platz vor Enttäuschung zusammen. Alles Aufreiben, alles was sie in der Spielzeit investiert hatten, wurde in den letzten drei Minuten der Nachspielzeit zunichte gemacht.

 

Dabei hatte der SV Hermersberg die Partie lange im Griff, gerade die Abwehr stand sattelfest und die Null hielt lange. Urlaubrückkehrer Christoph Metzger machte auf seiner linken Abwehrseite genauso ein herausragendes Spiel, wie Innenverteidiger Marius Dausmann, der dem bulligen Gästestürmer Torben Dilg mehr und mehr den Spaß an der Partie nahm.

Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab. So dauerte es bis in die zehnte Minute, bis der erste ernstzunehmende Abschluss folgte. Die Volleyabnahme von Nico Freiler wurde aber von einem Gästespieler abgeblockt. In einer ereignisarmen ersten Halbzeit war Patrick Freyer dafür verantwortlich, dass diese nicht torlos endete. Der SVH spielte aus der eigenen Defensive auf Freyer, der das Leder zu Tim Dudek prallen ließ. Dudek schickte Freyer mit einem Steilpass auf die Reise, ehe Freyer aufs Tor zog und Daniel Diel zum 1:0 überwand. Kurz vor dem Pausenpfiff war das Kerwespiel für Jan Lelle schon beendet. Bei einem Zusammenprall mit Jonas Simon blieb Lelle blutüberströmt liegen. Nach der Partie bestätigte er nach Rückkehr aus dem Krankenhaus die ersten Befürchtungen, er erlitt in dieser Szene einen Nasenbeinbruch.

Nach dem Seitenwechsel machten die Hausherren zunächst zu wenig und kassierten nach einer Stunde Spielzeit den Ausgleich. Leon Robinson gelang aus der Distanz das 1:1. Im direkten Gegenzug schraubte sich der mit aufgerückte Marius Dausmann nach einem Eckball von Tim Dudek am höchsten, sein Kopfball flog aber direkt in den Armen von Daniel Diel. Eine weitere Ecke von Dudek in der 72. Minute führte letztendlich zur erneuten Hermersberger Führung. Der Ball landete direkt auf dem Schädel von TSV-Akteur Jonathan Maier und sprang von dort in die Maschen. Ab diesem Moment war auch das Hermersberger Publikum da. Es wurde jeder gewonnene Zweikampf gefeiert wie ein Treffer. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit vergaben Patrick Freyer und der eingewechselte Lukas Bißbort binnen weniger Sekunden das 3:1 für den SVH. Nachdem sich Nico Freiler auf der rechten Seite den Ball erkämpfte und sofort diagonal auf Freyer schlug, setzte sich der gegen seinen Gegenspieler durch, schloss ab, scheiterte aber an Daniel Diel. Da dieser nur abklatschen konnte, kam Bißbort wenige Bruchteile früher an den Ball, brachte aber keinen Druck hinter das Leder. (Pirmasenser Zeitung)

2022 09 06 goh
STIMMEN ZUM SPIEL:

 Jens Mayer, Trainer des SV Hermersberg: Das heute ist noch schlimmer als gegen Rüssingen, ein richtiger Nackenschlag für uns. Wir haben Riesen Chancen um das Ding zuzumachen, bekommen dann kurz vor Schluss zwei Angriffe nicht wegverteidigt und stehen mit Null Punkten da. Außer, dass wir den Deckel zum 3:1 nicht drauf machen, kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.

Pascal Masch, Spielführer des SV Hermersberg: Ich bin sprachlos, es ist sehr sehr bitter, der TSV weiss überhaupt nicht, warum sie mit drei Punkten nach Hause fahren. Im Moment haben wir nicht das Glück auf unserer Seite. Wir müssen das 3:1 machen und bekommen dann zwei so Dinger.

SO SPIELTEN SIE


SV Hermersberg: Deppert – Metzger, Müller, Dausmann, Simon – Freiler, Masch (63. Bißbort) – Freyer, Dudek, Lelle (43. Gries, 85. Kolb) – Weber (90.+1 Mendel)
Tore: 1:0 Freyer (37.), 1:1 Robinson (60.), 2:1 Maier (72. Eigentor), 2:2 Hofmann (90.+3), 2:3 Diallo (90.+5)
Zuschauer: 635
Schiedsrichter: Felix Zirbel (SpVgg Nahbollenbach)


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