Die Fußballer des SV Hermersberg können doch noch siegen. Nach zuletzt saisonübergreifend sieben Pflichtspielniederlagen in Serie, wurde der SVH seiner Favoritenrolle in der vierten Runde des Verbandspokals gerecht und schlug den Bezirksligisten SG Knopp/Wiesbach nach einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang mit 3:1 (0:0).

Es lief die 81. Spielminute, in der den Verantwortlichen und Anhänger des Verbandsligisten endgültig klar wurde, wir können doch noch gewinnen. Gedankenschnell führte Patrick Freyer einen Einwurf auf Stürmer Florian Weber aus, der geschickt seinen Körper gegen Iaia Sambu reinstellte, auf SG-Torhüter Ely Malu zulief und zum 3:0 aus SVH-Sicht ins lange Eck einschob. Weber deutete es mit ausgestreckten und wedelten Armen an, das wars, der Einzug in die nächste Pokalrunde ist geschafft.
Doch gerade in der ersten Halbzeit war es ein hartes Stück Arbeit für den zwei Ligen höher spielenden Favoriten, da hier nicht erkennbar war, wer in der Verbands- und wer in der Bezirksliga spielte. Dies lag vor allem daran, dass die SVH-Akteure zu weit von den Gegenspielern entfernt waren, im Spielaufbau die Bälle zu leicht hergaben und auch nicht mit der benötigten Entschlossenheit die Zweikämpfe führten. In Sachen Torchancen wurde die Partie erst nach einer halben Stunde interessant, als Weber an der Grundlinie Lukas Müsel den Ball stibitzte, quer auf Lukas Bißbort legte, der am Elfmeterpunkt jedoch über den Ball trat.

 

Bißbort stand auch keine 60 Sekunden später erneut im Mittelpunkt. Patrick Freyer zog auf Höhe der Strafraumgrenze ab. Das Leder wurde von SG-Abwehrspieler Joao Fernandes de Souza abgefälscht, landete am Pfosten und sprang von dort direkt vor die Füße von Bißbort, der völlig überrascht in Rückenlage über das Gehäuse schoss.

Bis zum Pausenpfiff brannte es im Strafraum der Hausherren noch dreimal lichterloh. Bißbort tankte sich gegen zwei Abwehrspieler durch, legte quer auf Weber, dessen Abschluss von Malu gehalten wurde, den Nachschuss setzte Freyer ans Außennetz. Zwei Minuten vor Ende des ersten Durchgangs zog Freyer aus spitzem Winkel ab, Fernandes de Souza rettete per Kopf auf der Linie.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten war SVH-Trainer Jens Mayer zunächst mit dem Nachschieben seiner Mannschaft nicht zufrieden. Die erste gute Torgelegenheit gehörte SG-Akteur Tim Wachall, der von Dennis Gerlinger in Szene gesetzt wurde, den Ball aber frei vor SVH-Schlussmann Luca Layes am Tor vorbeischoss. Ähnlich frei tauchte Freyer vor Malu auf, schoss diesen jedoch direkt an. Nach einer knappen Stunde verwertete der SV Hermersberg schließlich die nächste Chance. Weber behauptete das Leder im Mittelfeld, legte quer auf Johannes Mendel, der sofort Bißbort auf die Reise schickte. Bißbort behielt vor Malu die Nerven und schob in der 59. Minute überlegt zum 0:1 ein. Sechs Minuten später fiel die Vorentscheidung, eingeleitet durch einen Eckball von Freyer, der am zweiten Pfosten Marius Dausmann fand. Dausmann brachte das Leder per Kopf in die Mitte zu Mendel, der zum 0:2 einköpfte.

Nach diesem Treffer machte sich im SVH-Lager Erleichterung. In der 74. Minute sorgte Mendel aus Sicht der Gäste für den Lacher des Abends. „Ich kann nicht mehr arich“, rief er Mayer zu, was zu lautem Gelächter führte. Mayer konterte mit der Aussage „Du warst in Urlaub, du bist frisch“. Mendel klärte nach der Partie auf, dass er in Portugal gewesen sei und er viel gelaufen sei.

Sekunden vor dem Abpfiff, gelang den Hausherren der Ehrentreffer, den sie sich durch die gute Leistung in der ersten Halbzeit auch verdient hatten, was dem SVH-Trainer überhaupt nicht schmeckte. Renato Silva ließ auf der linken Seite zunächst Jonas Simon stehen, ging danach noch an Dausmann vorbei, ehe dieser ihn im Strafraum zu Fall brachte. Silva legte sich die Kugel auf dem Elfmeterpunkt zurecht, verlud Layes und erzielte Ehrentreffer zum 1:3-Endstand. (Pirmasenser Zeitung)

 2022 09 16 knopp 

STIMME ZUM SPIEL:

Jens Mayer, Trainer SV Hermersberg: Abgesehen vom Elfmeter haben wir es gerade in der zweiten Halbzeit richtig gut gemacht, da haben wir den Gegner aggressiver angelaufen und waren auch besser in den Zweikämpfen. Ich denke, dieser Erfolg tut den Jungs auch mal richtig gut und generell war es ein Schritt nach vorne.


SO SPIELTEN SIE

SG Knopp/Wiesbach: Malu, Fernandes de Souza (69. Da Silva), Modesto Marques (26. Reiter), Santos de Souza, Dombaxi, Wachall, Sylejmani (87. Begu), Begu (69. Sambu), Müsel, Gerlinger, Silva
SV Hermersberg: Layes – Kolb, Metzger, Dausmann, Simon – Dudek, Mendel – Freyer (82. Gries), Bißbort (74. Strütt), Vogt (77. Jochum) – Weber (82. Berg)
Tore: 0:1 Bißbort (59.), 0:2 Mendel (65.), 0:3 Weber (81.), 1:3 Silva (89., Foulelfmeter)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Benedikt Steitz (SV Gundersweiler)


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