Der SV Hermersberg ist die Mannschaft des Spieltags. Durch den 5:1 (2:1)-Heimsieg in der Fußball-Verbandsliga über den SV Steinwenden und den Patzer der Konkurrenz kletterte der SVH in der Tabelle um drei Ränge nach oben und ist nur noch einen Punkt und einen Platz vom rettenden Ufer entfernt. Es waren Parallelen zum Verbandspokalspiel gegen den SVS zu erkennen.

Spätestens jetzt, nach dem fünften Ligaspiel ohne Niederlage, hat der SV Hermersberg den Klassenerhalt wieder vor Augen. Wie schon in der fünften Runde im Verbandspokal gegen den SV Steinwenden geriet der SVH auch am Samstag wieder durch einen Strafstoß früh in Rückstand.
Die Gäste spielten einen Pass in die Tiefe auf David Schehl. Er legte den Ball am SVH-Torwart Luca Layes vorbei und wurde von ihm zu Fall gebracht. Ohne zu zögern pfiff der Schiedsrichter und entschied auf Strafstoß für den SV Steinwenden. Der Hermersberger Trainer Jens Mayer kommentierte diesen lautstark mit „jedes Mal die gleiche Scheiße“ und meinte damit das Abwehrverhalten seiner Mannschaft.

 

Anton Artemov ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und brachte die Gäste mit 1:0 in Führung. Viel lief bei den Hausherren in der Folge nicht zusammen. Unzählige Ballverluste und kaum gewonnene zweite Bälle ließen keinen Spielfluss beim SV Hermersberg aufkommen. So dauerte es bis zur 19. Minute, ehe die Gastgeber zum ersten Mal vor dem gegnerischen Kasten auftauchten und prompt ausglichen.

Christoph Metzger eröffnete durch einen Doppelpass mit Patrick Freyer tief aus der eigenen Hälfte heraus das Spiel und steckte den Ball zum in die Lücke starteten Tim Dudek durch. Der Hermersberger Spielmacher ließ Daniel Bender im Laufduell keine Chance und traf zum 1:1.

Obwohl sich das Spiel auch in der Folge nicht zum Augenschmaus entwickelte, verlieh dieser Treffer den Gastgebern mehr Passsicherheit und gerade mal vier Minuten später jubelte der SVH erneut. Jan Lelle setzte auf der rechten Außenbahn seinen Gegenspieler derart unter Druck, dass dieser den Ball direkt in die Füße von Tim Dudek spielte. Ohne lange zu überlegen schlug Dudek die Kugel in den Strafraum zu Freyer, der sich durch einen Haken seines Gegenspielers entledigte und überlegt zum 2:1 ins lange Eck einschob.

Nach einer halben Stunde hatte der SV Hermersberg mächtig Dusel. Leon Schmitt lief aus höchst abseitsverdächtiger Position auf Luca Layes zu, passte quer zum mitgelaufenen David Höft. Der SVS-Stürmer traf aus sieben Metern lediglich den Innenposten, SVH-Außenverteidiger Jens Kolb drosch den Ball aus der Gefahrenzone. Einige SVH-Anhänger waren sich nach dieser Aktion sicher, wer so viel Glück hat, kann diese Partie nicht verlieren und sie behielten Recht.

Kurz danach geriet die Hermersberger Führung nochmal in Gefahr. Miguel Deho leistete sich im Spielaufbau einen Ballverlust gegen Leon Schmitt, der aber weit über das Tor schoss. Schmitt vergab auch die erste Gästechance nach dem Seitenwechsel. Zwei Minuten nach dem Wiederbeginn fing er einen zu kurz geratenen Querpass von Jan Lelle zu Miguel Deho ab, doch Schmitts Schuss lenkte Luca Layes mit den Fingerspitzen am Pfosten vorbei.

Zwei Minuten später schlug der Hermersberger Spielführer Pascal Masch einen Pass in die Spitze zu Florian Weber. Durch Körpereinsatz setzte sich Weber zunächst gegen Nico Trapp durch, konnte diesen aber nicht entscheidend abschütteln. Trapp stocherte nach, brachte Weber aus dem Tritt und dieser keinen Druck hinter den Ball. Da hätte sich Weber besser fallen lassen als den Abschluss zu suchen.

Was Weber erst verwehrt wurde, gelang ihm in der 55. Minute. Sehenswert erhöhte der SVH-Stürmer auf 3:1. Patrick Freyer flankte von der Grundlinie zum am zweiten Pfosten lauernden Weber, der entgegen der Laufrichtung von SVS-Schlussmann Roberto Bana ins lange Eck köpfte.

Für die Entscheidung sorgte nach etwas mehr als einer Stunde Jan Lelle. Nach einem langen Ball scheiterte er zunächst, traf aber mit dem Nachschuss zum 4:1.

Den Schlusspunkt setzte Patrick Freyer in der 75. Minute mit seinem zwölften Saisontreffer, durch den er sich auf Platz zwei der Torjägerliste verbesserte. Freyer spielte seine Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Nico Trapp aus und schoss zum 5:1-Endstand ins lange Eck.

 2022 10 31 steinwenden

STIMMEN ZUM SPIEL

Jens Mayer, Trainer des SV Hermersberg: Spielerisch war die Partie sicherlich nicht am oberen Level und das einzig Gute am Ende der ersten Halbzeit war die 2:1-Führung. Wir können aber natürlich auch beim Sieg über den Tabellenfünften die Krümel suchen. Selbst nach dem frühen Rückstand hatte ich immer ein gutes Gefühl, da ich weiß, dass wir in unserer jetzigen Verfassung auch ein Spiel drehen können und zum richtigen Zeitpunkt sind uns die Tore gelungen.
Florian Weber, Stürmer des SV Hermersberg: Es scheint, als müssten wir gegen die immer erst ein wenig angefüttert werden, bis wir Gas geben. Sowas darf aber nicht passieren, wir müssen von Minute null an da sein und dann haben wir es auch leichter. Danach war es aber souverän. (Pirmasenser Zeitung)

SO SPIELTEN SIE

SV Hermersberg: Layes – Kolb, Deho (79. Simon), Dausmann, Metzger – Freiler (62. Mendel), Masch (74. Gries) – Freyer, Dudek, Lelle (67. Jochum) – Weber (79. Berg)
Tore: 0:1 Artemov (2.), 1:1 Dudek (19.), 2:1 Freyer (23.), 3:1 Weber (55.), 4:1 Lelle (61.), 5:1 Freyer (76.)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Hüseyin Dogan (TSV Schott Mainz)


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