Die dicke Überraschung war für den SV Hermersberg beim Tabellenzweiten der Fußball-Verbandsliga greifbar. Der abstiegsbedrohte SVH lag beim TuS Marienborn 3:1 in Führung, kassierte aber in der Schlussviertelstunde noch drei Gegentore und fuhr mit einer 3:4 (2:0)-Niederlage nach Hause.

„Wenn wir auswärts zweimal mit zwei Toren führen, erwarte ich einfach, dass wir etwas mitnehmen“, grantelt der hörbar enttäuschte SVH-Trainer Jens Mayer. Ähnlich sah es SVH-Torwarttrainer Klaus Scherer, der Mayer vorerst zum letzten Mal an der Seitenlinie vertrat. „Sowas darf einer Verbandsligamannschaft einfach nicht passieren, wenn sie eine Viertelstunde vor Ende mit zwei Toren führt“, sagt Scherer.
Beide konnten es nicht fassen, dass die Mannschaft zwischen der 79. und 84. Minute drei Gegentore kassierte und dadurch einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gab. „Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, denn an die Wand gespielt haben die uns nicht. Im Gegenteil, mit einfachsten, primitiven Mitteln werden wir um unseren Lohn gebracht, denn gefühlt war jeder Schuss von Marienborn drin. Es ist einfach zum Verzweifeln“, war Jens Mayer bedient.

 

Dabei lief es für die Südwestpfälzer gut, sie gingen durch einen Doppelschlag in Minute 28 und 34 mit 2:0 in Führung. Eine Hereingabe von Florian Weber köpfte Lukas Bißbort zum 1:0 in die Maschen. Kurz darauf war der bei einer Ecke mit aufgerückte SVH-Innenverteidiger Marius Dausmann ebenfalls per Kopf zur Stelle. Am zweiten Pfosten lauernd erhöhte Dausmann auf 2:0.

Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit, als der SV Hermersberg gedanklich noch nicht auf der Höhe schien, verkürzte Moritz Freisler durch einen Schuss von der Strafraumgrenze auf 1:2. In der 64. Minute stellte SVH-Stürmer Florian Weber durch seinen Treffer zum 3:1 den Zwei-Tore-Vorsprung für den SV Hermersberg wieder her. Vorausgegangen war ein Ballgewinn von SVH-Spielführer Pascal Masch in der eigenen Hälfte. Er schickte Patrick Freyer auf die Reise und dessen Hereingabe vollstreckte Weber.

Kurz darauf verpasste Marius Dausmann seinen zweiten Treffer und damit das 4:1, als er, wieder am zweiten Pfosten stehend, der Empfänger von einer Ecke von Patrick Freyer war, diesmal aber am Ball vorbeirutschte.

„Die Führung war hochverdient, die Gastgeber sind zwar die ganze Zeit wütend angerannt, spielerisch brachten sie aber keine Torgelegenheit zustande“, resümierte SVH-Spielleiter Klaus Dahler. In den letzten 20 Minuten packten die Gastgeber die berühmte Brechstange aus, agierten nur noch mit langen Bällen, drückten damit den SVH hinten rein, dem daher kaum noch Entlastung nach vorne gelang. „Dazu haben wir sie aber auch regelrecht eingeladen. Wir müssen uns einfach hinterfragen, warum sie diese Bälle schlagen konnten. Der Ballführende hätte einfach besser attackiert werden müssen“, weiß Klaus Scherer.

Durch ihre deutlichen Größenvorteile, sechs Spieler des TuS Marienborn kratzen mit ihrer Körpergröße an der Zwei-Meter-Marke, gelang den Hausherren noch das, was in der 75. Minute wohl keiner mehr für möglich hielt. Zunächst war es wieder Moritz Freisler (79.), der von jenseits der Strafraumgrenze auf 2:3 verkürzte und anschließend aus kurzer Distanz zum 3:3 (82.) ausglich.

Für den Gnadenstoß, wie Klaus Dahler den Treffer zum 4:3 bezeichnete, sorgte Nermin Fakovic ebenfalls aus kurzer Distanz, nachdem die SVH-Abwehr den Ball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone gebracht hatte. (Pirmasenser Zeitung)

2023 04 11 Marienborn

SO SPIELTEN SIE:
SV Hermersberg: Layes – Kolb (24. Gries, 83. Eichenlaub), Simon, Dausmann, Metzger – Masch (66. Freiler), Dudek – Freyer, Bißbort, Lelle – Weber
Tore: 0:1 Bißbort (28.), 0:2 Dausmann (34.), 1:2 Freisler (46.), 1:3 Weber (64.), 2:3 Freisler (79.), 3:3 Freisler (82.), 4:3 Fakovic (84.)
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Felix Bank (SC Birkenfeld)


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