Keinen Sieger gab es im ersten Entscheidungsspiel zwischen den Vizemeistern der Landesligen West und Ost um den Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga. 1:1 (1:1) unentschieden trennten sich gestern der SV Hermersberg und die TSG Pfeddersheim. Die große Siegchance vergab der Hermersberger Torjäger Daniel Preuß, der einen Handelfmeter an den Pfosten setzte. Gibt es im Rückspiel am Mittwoch um 19 Uhr in Pfeddersheim einen Sieger, steht der Aufsteiger fest. Ansonsten gibt es ein drittes Entscheidungsspiel.

Zwar gab es gestern keinen Sieger, dafür aber einen Gewinner, Hermersbergs Platzkassierer. Schätzungsweise 1 200 Zuschauer kamen ins Stadion am Steingarten. Sie sahen eine stark beginnende Pfeddersheimer Elf, die ihrem Ruf als clevere und spielstarke Elf gerecht wurde. Nach fünf Minuten kam Mimmo Moretti freistehend zum Kopfball, zielte aber am Tor vorbei. Seine erste Glanztat vollbrachte SVH-Schlussmann Reiner Schwartz - weitere folgten - schon drei Minuten später, als er einen Kopfball von Govan Ognjanovic reaktionsschnell noch an die Latte lenkte, von wo der Ball ins Toraus sprang. Beim anschließenden Eckball war es dann Hermersbergs Christian Schweig, der nach großem Durcheinander den Ball von der Torlinie beförderte.

Nach dieser schwungvollen Anfangsphase der Gäste gestalteten die Platzherren die Begegnung ausgeglichener. In der zwölften Minute zog Daniel Preuß von links ab, schoss aber am Tor vorbei. In der 17. Minute setzten sich die Hermersberger das einzige Mal nach einer Ecke gegen die langen Kerls in der Pfeddersheimer Abwehr durch, doch Gästestürmer Kevin Gotel war mit zurückgeeilt und konnte den Schuss von SVH-Stürmer Reiner Vollmar noch ins Toraus befördern.

Besser machte es Vollmar nach 35 Minuten. Nach toller Kombination über Kai Hildebrandt und Christian Schweig setzte er sich auf der rechten Seite durch und schoss zum vielumjubelten 1:1 ein.

Dabei blieb es bis kurz vor dem Halbzeitpfiff. Die Hermersberger bekamen einen Eckball zugesprochen und es fiel ein Tor, aber nicht für die Gastgeber, sondern für die Rheinhessen. Die Hereingabe von Daniel Preuß wurde abgewehrt. Die Hermersberger waren zu weit aufgerückt. Mimmi Moretti passte weit zu Dominic Scheledinow, der unter dem herauseilendnen SVH-Keeper Reiner Schwartz den Ball zum 1:1 einschob. Schiedsrichter Timo Gerlach pfiff erst gar nicht mehr an, sondern schickte beide Teams in die Kabinen.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten war beiden Teams die große Hitze und das schnelle Spiel der ersten Halbzeit anzumerken. Ein Plus an insgesamt aber wenigen Chancen erspielten sich die nach vorne etwas gefährlicher wirkenden Pfedersheimer. Besonders der dribbelstarke Kevin Gotel bereitete Hermersbergs Abwehr einiges Kopfzerbrechen.

Auszeichnen konnte sich Reiner Schwartz mehrmals. Seine besten Taten vollbrachte er in der 57. und 84. Minute. Zunächst holte er dem alleine vor ihm auftauchenden Dominic Scheledinow den Ball vom Fuß und kurz vor dem Abpfiff tauchte er bei einem Freistoß des eingewechselten Steve Kaiser reaktionsschnell ins rechte Toreck und lenkte den Ball zur Ecke.

Trotz Chancenplus für die Gäste: Die allergrößte Siegchance vergab SVH-Torjäger Daniel Preuß in der 74. Minute. Pfeddersheims Bayram Kaplan war ein Handspiel im Strafraum unterlaufen. Doch Daniel Preuß zielte zu genau, setzte den Handelfmeter an den rechten Torpfosten.

So spielten sie:
SV Hermersberg: Schwartz - Frank, Kölsch, Paulus (88. Könnel), Hartmann - Schweig, M. Müller, Hildebrandt (66. S. Müller), Schütz - Vollmar (72. Knierim), Preuß.
TSG Pfeddersheim: Jenner - Hutzelmann, Graber, Ognjanoviv (72. Tuna), Blasius - Hinkel (59. Kaiser), Vogel (87. Seyfert), Moretti, Kaplan - Gotel, Scheledinow.
Tore: 1:0 Vollmar (35.), 1:1 Scheledinow (45.).
Schiedsrichter: Gerlach, Queichheim
Zuschauer: 1 200
(Pirmasenser Zeitung)




Ist dieses Unentschieden zu wenig?
Fussball: 1:1 trennten sich gestern vor 1200 Zuschauern die Vizemeister der Landesligen West und Ost, der SV Hermersberg und die TSG Pfeddersheim, im ersten Relegationsspiel um den Verbandsliga-Aufstieg. Hermersbergs Torjäger Preuß schoss einen Elfmeter an den Pfosten. Am Mittwoch stehen sich die beiden Teams zum Rückspiel in dem Wormser Vorort gegenüber. Für den Aufstieg braucht der SVH einen Sieg, bei einem Remis gäbe es ein drittes Match.

HERMERSBERG. Nach dem Schlusspfiff lief Marius Müller dem sichtlich geknickten Daniel Preuß hinterher, der den schnellsten Weg zur Kabine suchte, und versuchte ihn aufzurichten. Es waren die zwei Spieler, die an den aus Hermersberger Sicht entscheidenden Aktionen, die zum Unentschieden führten, beteiligt waren. Preuß verschoss den Handelfmeter, Müller verlor den entscheidenden Zweikampf gegen den oberligaerfahrenen Mimmo Moretti in der 45. Minute. Nach einer Ecke waren die Hermersberger weit aufgerückt. Müller war die erste Absicherung etwa 25 Meter vor dem eigenen Tor. Nach der Ecke kam Moretti in Ballbesitz, ließ Müller im Zweikampf aussteigen, legte nach links auf den frei stehenden Dominic Scheledinow, der dem sehr guten SVH-Torwart Reiner Schwartz keine Chance ließ und zum 1:1 traf. Der Schiedsrichter pfiff an und sofort wieder zur Halbzeit ab. Rainer Vollmar hatte in der 35. Minute nach schönem Zusammenspiel von Kai Hildebrandt und Christian Schweig das lautstark umjubelte 1:0 erzielt.

Aber das Glück war gestern nicht mit den Hermersbergern. Wie sich beim verschossenen Strafstoß von Preuß zeigte. Der hatte diesen selbst noch rausgeholt. Der gerade zuvor eingewechselte Benjamin Knierim hatte im Pfeddersheimer Strafraum auf Preuß gepasst, der wurde nach links abgedrängt. In der Mitte war kein Hermersberger nachgerückt, die Gefahr schien gebannt, dennoch nahm TSG-Spieler Bayram Kaplan die Hand zur Abwehr zur Hilfe. „Den kann man geben, muss man nicht", sagte TSG-Interimscoach Arno Bauer zur Strafstoßentscheidung.

„Überhaupt kein Vorwurf. Er hat eigentlich alles richtig gemacht", sagte SVH-Trainer Andreas Kamphues zum Fehlschuss beim Strafstoß, wissend, dass er seinen Torjäger bis zum Rückspiel am Mittwoch wieder aufbauen muss. „Aufbauen, aufrichten, das machen wir jetzt ja schon ein paar Wochen", stellte SVH-Spielleiter Klaus Dahler fest, der wie Kamphues mit der Leistung der Mannschaft zufrieden war.

Dass die Verantwortlichen beim Aufrichten des Teams offensichtlich gute Arbeit leisten, wurde gestern deutlich. Denn so wie die Mannschaft das Unentschieden gegen Kirn wegsteckt, das die erste Meisterschaftschance gekostet hatte, hatte sie auch die schlechte Leistung aus dem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gegen die TSG Kaiserslautern weggesteckt. „Das war ganz wichtig. Meine Mannschaft hat sich heute gut präsentiert, läuferisch war das wirklich sehr gut. Man muss einfach mal sehen, was für eine Mannschaft uns gegenübergestanden hat", verwies Kamphues auf die zahlreichen früheren Oberligaspieler von Wormatia Worms im TSG-Team.

Optisch war der Unterschied zwischen beiden Teams schon groß. Deutlich größer, körperlich klar überlegen waren die Pfeddersheimer, die folgerichtig die Lufthoheit im eigenen Strafraum besaßen. Es spricht für die Hermersberger Abwehr, dass sie nicht viele TSG-Chancen zuließ, und doch war irgendwie zu spüren, dass dieses Gästeteam, in dem Moretti und Kevin Gatel für den meisten Angriffsdruck sorgten, Spieler in seinen Reihen hatte, die eine Partie auch mal ganz alleine entscheiden können. Mit ein Grund, neben der extremen Hitze - vom sonst so berüchtigten Hermersberger Wind war nichts zu spüren -, dass trotz der 1200 Zuschauer die Stimmung immer leiser und zurückhaltender wurde. Völkerwanderung zum Stadion, so hatte es gegen 15.30 Uhr ausgesehen gehabt, gute Stimmung nach der Führung, etwas Ernüchterung nach dem Ausgleich. Wie groß der Ansturm war, zeigte sich in der Pause, denn schnell war das Mineralwasser ausverkauft.

Wasser war zwischendurch auch immer wieder bei den Spielern auf dem Platz gefragt. „Dass bei dieser Hitze im zweiten Duchgang auch mal ein bisschen zurückgefahren wird, ist wohl verständlich", sagte Kamphues. Kollege Bauer hatte ebenfalls Verständnis dafür, dass seine Mannschaft im zweiten Abschnitt phasenweise nicht mehr tat als notwendig. „Uns reicht das ja erst einmal", sagte er auf das Mittwochspiel vorausschauend.
(Die Rheinpfalz)

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