WESELBERG. Der SV Hermersberg steht in der fünften Fußball-Verbandspokalrunde. In einer hochdramatischen Partie siegte der Landesligist am Mittwochabend vor 700 Zuschauern letztlich verdient beim klassentieferen SC Weselberg mit 3:2 (1:1).
Am Ende gab die läuferische Qualität des Landesligisten den Ausschlag. Den sich tapfer wehrenden Weselbergern schwanden in der Schlussviertelstunde die Kräfte. Als die Abwehr der Gastgeber in der 86. Minute den Ball nur zu kurz abwehren konnte, drosch der wie aufgedreht spielende Patrick Freyer den Ball aus 17 Metern flach ins linke Toreck – der erlösende Siegtreffer.
Bereits eine Stunde vor Anpfiff hatte sich eine Blechkarawane auf der schmalen Zufahrtsstraße hinunter ins Horbachtal geschlängelt, wo der SC Weselberg seinen Sportplatz hat. Später bildeten 700 Zuschauer, alle nach 3G-Richtlinien zugelassen, eine eindrucksvolle Kulisse für das Sickingerhöh-Derby. Als die Weselberger Spieler um 18.15 Uhr zum Aufwärmen erschienen, wurden sie von ersten Böllerschüssen begrüßt.
Von Beginn entwickelte sich eine sehr gute Partie mit hohem Tempo. Nach zehn Minuten fiel der erste Treffer: Weselbergs Elias Müller ließ sich an der Eckfahne von Cedric Gries den Ball abjagen. Der flankte sofort nach innen, und am langen Pfosten vollstreckte der völlig ungedeckte Freyer zur Gästeführung.
Die Weselberger glichen sechs Minuten später aus. Torjäger Kevin Büchler, bis dahin ohne Ballkontakt, erlief einen Pass von Spielertrainer Felix Assel, tunnelte im Strafraum seinen Gegenspieler Christoph Metzger und traf ins linke Tordreieck. Weitere sechs Minuten später fast das 2:1 für den SCW, als Julian Bold aus 22 Metern die Latte traf. Doch auch die Gäste hatten noch eine Chance vor der Pause: Vier Minuten vor den Seitenwechsel zielte Florian Weber aber knapp über den Weselberger Kasten.
Auch im zweiten Durchgang lieferten sich die Teams einen harten Zweikampf. Und zunächst sah es so aus, als sollte der Bezirksligist das bessere Ende für sich haben. Nach 55 Minuten wurde einen Kopfballtreffer von Sebastian Schütz wegen Abseits zurecht nicht anerkannt. Doch fünf Minuten später ging Weselberg dann doch erstmals ihn Führung. 25 Meter vor dem Hermersberger Tor foulte Patrik Bold SCW-Spieler Büchler. Tim Helfrich donnerte den fälligen Freistoß aus 25 Metern in den rechten Winkel. Bei dem Treffer ins Torwarteck sah SVH-Keeper Sven Deppert nicht ganz glücklich aus.
Nach dem Rückstand intensivierte Hermersberg seine Angriffsbemühungen. Lange hielt die Weselberger Abwehr um die guten Innenverteidiger Schütz und Kessler dem Druck auch stand. Doch dann wechselte Hermersbergs Trainer Jens Mayer mit Timm Dudek den Ausgleich in die Partie. Nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung zirkelte Dudek einen Freistoß aus 22 Metern Torentfernung unhaltbar für SCW-Torwart Daniel Kläs ins linke untere Toreck. Der erste Schritt zurück in die Partie und in eine starke Schlussphase der Hermersberger.
(Die Rheinpfalz)
Patrick Freyer ist kurz vor Schluss zur Stelle
Patrick Freyer hat erneut den SV Hermersberg gerettet. Durch zwei Freyer-Tore und einem 3:2 (1:1) Erfolg beim SC Weselberg zog der Landesligist gestern Abend in die fünfte Runde des Verbandspokals ein. Ein Klassenunterschied war nicht sichtbar.
Es liefen die letzten fünf Minuten im Verbandspokalderby auf der Sickinger Höhe, als SVH-Spieler Patrick Freyer mit einer Einzelaktion das 3:2 für den SVH erzielte; der Siegtreffer. Somit ist die Pokalserie des SC Weselberg gestoppt, die des SV Hermersberg geht dagegen weiter. Die Mannschaft von SVH-Spielertrainer Jens Mayer darf nun von den großen Vereinen des Wettbewerbs wie Regionalligist FK Pirmasens oder Drittligist 1.FC Kaiserslautern träumen.
Beide Mannschaften fingen in einer durchweg fairen Partie couragiert an. Heimakteur Timo Landoll gab in der fünften Minute den ersten Schuss ab, bei dem SVH-Schlussmann Sven Deppert nachfassen musste. Der erste Schuss der Gäste zappelte dagegen im Netz. Cedric Gries erkämpfte sich an Außenlinie von Elias Müller den Ball, schlug ihn auf den am zweiten Pfosten lauernden Patrick Freyer, der per Seitfallzieher zum 0:1 traf. Da war auch EX-FKP-Torwart Daniel Kläs im Kasten des SC Weselberg ohne Abwehrchance.
Beeindruckt waren die Hausherren aber nicht. Bereits sechs Minuten später glich der Bezirksligist aus. Torjäger Kevin Büchler erlief einen Schnittstellenpass von Spielertrainer Felix Assel, ließ im Zweikampf Gegenspieler Christoph Metzger alt aussehen und traf per Kunstschuss ins lange Eck. In der 23. Minute hatten die Gastgeber Pech. Nach einer Ablage von Patrick Huffman scheiterte Julian Bold mit seinem Abschluss an der Latte.
In der Folge spielte sich das Geschehen fast nur noch im Mittelfeld ab, beide Mannschaften lieferten sich leidenschaftliche Zweikämpfe und fighteten um jeden Meter. Sieben Minuten vor dem Seitenwechsel rettete ein SCW-Spieler auf der Torlinie für den geschlagenen Kläs. Der Kopfball kam von Patrick Bold. Keine 120 Sekunden später eine erneute gute Torgelegenheit für den SV Hermersberg. SVH-Angreifer Florian Weber drehte sich nach einem Einwurf um Timo Helfrich, Webers Schuss ging knapp am langen Pfosten vorbei.
Nach einer kurzweiligen ersten Halbzeit kamen die Spieler des SC Weselberg besser aus der Kabine. Einen langen Freistoß aus dem Mittelfeld brachte Sebastian Schütz im Tor von Sven Deppert unter. Der Jubel von Schütz und den Weselberger Fans wurde durch den Abseitspfiff des Unparteiischen jedoch jäh unterbrochen.
Nach einer Stunde durften sie aber schließlich die 2:1-Führung bejubeln. Ein Freistoß von Timo Helfrich aus 30 Metern wurde von einem Gästespieler derart abgefälscht, dass Sven Deppert keine Abwehrchance hatte. Es waren bereits 20 Minuten im zweiten Durchgang gespielt, als der SV Hermersberg mal wieder gefährlich vor Daniel Kläs auftauchte. SVH-Spielführer Pascal Masch schoss einen Freistoß nur wenige Zentimeter am Torpfosten vorbei. Besser machte es der eingewechselte Timm Dudek zehn Minuten vor dem Ende. Er versenkte seinen Freistoß zum 2:2 Ausgleich. Doch dann schlug Patrick Freyer zu.
Stimmen zum Spiel
Felix Assel, Spielertrainer SC Weselberg: Die individuelle Klasse hat am Ende gesiegt und ist in die nächste Runde eingezogen. Ich denke, dass man keinen Klassenunterschied gesehen hat.
Jens Mayer, Spielertrainer SV Hermersberg: Für mich war die Physis entscheidend. Wir konnten ab der 70. Minute nochmal zulegen, außerdem brachten meine eingewechselten Spieler neue Impulse in die Partie
So spielten sie:
SC Weselberg: Kläs – Conzelmann (92. Wilhelm, Kessler, Schütz, Müller – Landoll (72. Hell), Helfrich – Bold (50. Ripperger), Assel, Büchler – Huffman (46. Baum)
SV Hermersberg: Deppert - Metzger, Dausmann, Deho, Lelle – Bold, Masch (92. Plitt) – Gries (61. Mendel), Freiler (87. Vogt) – Weber (72. Dudek)
Tore: 0:1 Freyer (9.), 1:1 Büchler (15.), 2:1 Helfrich (60.), 2:2 Dudek (80.), 2:3 Freyer (85.)
Zuschauer: 640
Schiedsrichter: Lars Busch (SV Birkenhördt)
(Pirmasenser Zeitung)