Die Verbandsliga-Fußballer des SV Hermersberg empfangen morgen den TB Jahn Zeiskam. Dass der Rasenplatz am Tauhübel gut in Schuss ist, dafür sorgt Platzwart, oder neudeutsch Greenkeeper Jochen Könnel zusammen mit Pascal Rether. Spieler Johannes Mendel kann sich vom guten Zustand des Platzes nicht selbst überzeugen, da er wegen eines Knorpelschadens längere Zeit ausfällt.
Langsam aber sicher dreht sich das Wetter, der Herbst ist spürbar und in der Nacht zum Sonntag ist Bodenfrost gemeldet. Dadurch trocknen die Rasenplätze nicht mehr richtig ab, bleiben feucht und schmierig, dennoch wird der SV Hermersberg morgen auf dem natürlichen Grün und nicht auf dem Kunstrasenplatz spielen.
„Das ist noch kein Problem, unser Rasenplatz ist richtig gut verwachsen. Kniffelig wird es erst, wenn es noch zwei Tage vor einem Spiel länger geregnet hat“, informiert der dritte Vorsitzende des SVH, Jochen Könnel, der zugleich als Greenkeeper beim Verein von der Sickinger Höhe fungiert.
Schlaflose Nächte hätten ihm dagegen der Sommer wegen seiner Trockenheit bereitet und ein Loch in der Kasse des SVH hinterlassen. Für rund 5 000 Euro hat der Verein seinen Rasen bewässert, um ihn am Leben zu halten. Das war aber nicht die einzige Investition, die der Verein für seinen Platz tätigte. Nach rund zehn Jahren war es in der Sommerpause mal wieder Zeit für größere Reparaturarbeiten am Rasen.
„Wir haben den Platz durchlöchert und Sand reingeschlemmt, dadurch ist er wasserdurchlässiger. Wo es nötig war, haben wir auch nach gesät“, berichtet Könnel. Der Verein habe fast alles in Eigenleistung erbracht, weshalb die Kosten mit 3 500 Euro überschaubar blieben. Wären die Arbeiten durch eine Firma erledigt worden, hätte unter dem Strich ein fünfstelliger Betrag gestanden.
Unter der Woche nimmt der Platz nur wenig von Könnels Zeit in Anspruch, was auch am pflichtbewussten Handeln der SVH-Spieler liege. „Wenn da mal jemand grätscht und ein Stück der Grasnarbe raustritt, treten sie es fast immer wieder selbst fest. Im schlimmsten Fall werfen wir Rheinsand drauf und säen etwas nach“, erklärt Jochen Könnel.
Die Mäharbeiten übernimmt Pascal Rether, der ein bis zweimal wöchentlich die Halme auf die richtige Länge stutzt. So geschehen auch diese Woche, damit die Spieler von SVH-Trainer Jens Mayer morgen gegen den TB Jahn Zeiskam optimale Voraussetzungen vorfinden.
Obwohl der SV Hermersberg unter der Woche durch die Niederlage bei Basara Mainz einen Dämpfer beim Vorhaben, die Abstiegsränge zu verlassen, hinnehmen musste, hat Mayer keine Angst, in eine erneute Negativserie reinzurutschen.
„Es waren ja nicht die kompletten 90 Minuten schlecht, zudem wissen wir, was wir falsch gemacht haben“, stellt der Trainer klar, der eventuell dennoch personelle Veränderungen vornehmen will. Dies hänge von den Eindrücken im Abschlusstraining ab.
Ein Spieler wird ihm aber definitiv fehlen und das auch länger. Johannes Mendel wurde am Dienstag zu Beginn der zweiten Halbzeit ein- und zwölf Minuten danach wieder ausgewechselt. „Vermutlich habe ich mir einen Knorpelschaden im Sprunggelenk zugezogen, was wahrscheinlich eine Operation nach sich zieht“, sagt der geknickte Mendel, der schon länger über Probleme berichtet. Gerade nachts habe es sich wie eine Blockade im Sprunggelenk angefühlt und nach einem schnellen Richtungswechsel am Dienstag sei nichts mehr gegangen. Ein Comeback in diesem Kalenderjahr schließt er aus.
Jens Mayer sieht die Stärken der Gäste in der Offensive. Es gelte vor allem, TB-Stürmer Rodney-Francis Peprah in Schach zu halten. Seine Torgefährlichkeit stellte der ehemalige Spieler von Waldhof Mannheim und Wehen-Wiesbaden unter der Woche gegen den TuS Steinbach unter Beweis, als er drei Treffer erzielte. „Auch deshalb habe ich meiner Mannschaft in der Sitzung gesagt, dass wir in der Abwehr ekeliger zu bespielen sein müssen“, erklärt Mayer. (Pirmasenser Zeitung)