Für den SV Hermersberg geht es im Heimspiel der Fußball-Verbandsliga gegen den FC Bienwald Kandel nicht nur um drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Bei einem Sieg des SVH würde der Gegner auch wieder in die Abstiegszone rutschen. Von Beginn an dabei dürfte auch wieder Cedric Gries sein. Beim SV Hermersberg hat er eine ähnliche Rolle wie Thomas Müller bei Bayern München. Der ehemalige Bayern-Trainer Louis van Gaal sagte einst: „Thomas Müller spielt immer“. Auch Gries ist neuerdings in seinem Team eine konstante Größe. Er stand beim SVH in der Rückrunde immer ab der ersten Sekunde auf dem Platz.

Zwölf Punkte, das ist die beeindruckende Ausbeute des SV Hermersberg aus den bisher fünf Rückrundenpartien. Der SVH befreite sich dadurch aus der Abstiegszone und hat den Klassenerhalt nun wieder in eigener Hand. Doch nicht nur für den Verein von der Sickinger Höhe läuft es seit Beginn der zweiten Saisonhälfte richtig rund, sondern auch bei Cedric Gries. „Er hat sich einfach gut entwickelt und einen Schritt nach vorne gemacht“, freut sich der Hermersberger Trainer Jens Mayer über die Entwicklung seines Spielers, den er mit Einsatzzeit belohnt.
Während Gries in der Vorrunde durchschnittlich nur 29 Minuten pro Partie spielte und lediglich zweimal von Beginn an auf dem Feld stand, änderte sich das in den letzten fünf Spielen drastisch. Gries begann fünf Mal und spielte im Schnitt 80 der 90 Minuten.

„Ich studiere seit Oktober in Kaiserslautern und kann jedes Training absolvieren, dadurch bin ich viel fitter, aber auch im Rhythmus. Zuvor habe ich in Mainz studiert und konnte nur freitags mittrainieren“, informiert der 22-jährige Masterstudent der Betriebswirtschaftslehre. Obwohl sich Gries in Sachen Einsatzzeit und Leistung nicht beschweren kann, sieht er gerade im Spielaufbau und bei der Ballsicherheit selbst noch Verbesserungsmöglichkeiten.

Trotz der eigenen, kritischen Töne hörte er nach dem 3:1-Heimerfolg über den TuS Steinbach Lob seines Trainers Jens Mayer. „Cedric hat gut gespielt, hätte er ein Tor gemacht, hätte er sehr gut gespielt“, sagte der SVH-Trainer und thematisierte damit eine sportliche Baustelle. Beim SV Hermersberg haben sich in dieser Saison schon elf Akteure in die Torschützenliste eingetragen, ein Name fehlt aber noch, der von Cedric Gries.

„Mittlerweile habe ich schon den Ruf des Chancentods“, lacht Gries, der das Fußballspielen mit vier Jahren in seinem Wohnort Queidersbach erlernt hat und seit der B-Jugend für den SV Hermersberg aufläuft. Symptomatisch für die Abschlussschwäche von Gries war eine Szene im letzten Heimspiel gegen den TuS Hohenecken. Der 22-Jährige startete in der Schlussviertelstunde aus der eigenen Hälfte in Richtung gegnerisches Tor und wurde durch einen Steckpass in die Schnittstelle von Marius Dausmann mustergültig bedient. Gries lief danach frei auf den Torhüter zu und vergab. Zur Entschuldigung von Gries sei erwähnt, dass er unterwegs einen Wadenkrampf erlitt.

„Eigentlich wollte ich mit der Innenseite schießen, doch wegen des Krampfes ging das nicht. Es ist aber fraglich, ob ich das Tor unter normalen Voraussetzungen gemacht hätte“, scherzt der Chancentod, der nach eigenen Aussagen in der Jugend sehr treffsicher gewesen ist. Wäre Gries vor dem Tor nur halbwegs so kaltschnäuzig wie er feiern kann, stünde der nächste Torschützenkönig schon fest.

Bei den Aufstiegsfeierlichkeiten auf dem Rasen nach dem entscheidenden Sieg gegen TuS Steinbach entpuppte sich der Fan des 1. FC Kaiserslautern als wahres Feierbiest. So schnappte er sich einen auf das Feld geflogenen Rauchtopf mit den SVH-Vereinsfarben schwarz und gelb und rannte damit über das Feld. „Wenn wir die Klasse halten, wovon wir alle überzeugt sind, lassen wir es auf jeden Fall wieder so krachen, denn der SVH muss einfach weiter Verbandsliga spielen“, verspricht Gries.

Damit dieses Ziel erreicht wird, sind drei Punkte gegen den vier Zähler besser dastehenden FC Bienwald Kandel dringend notwendig. Bei der 0:4-Klatsche in der Hinrunde stellte sich die Mannschaft nach Meinung von Jens Mayer zu naiv an und erwischte einen schlechten Tag. Dazu hatte er an diesem Tag noch viele Ausfälle zu verkraften

„Wir haben einfach ein wenig Anlaufzeit benötigt, um in der Liga, in der das Tempo und die Intensität viel höher sind, anzukommen. Wir hatten durchweg Verletzungsprobleme, doch jetzt dürfte uns niemand mehr auf die leichte Schulter nehmen“, sagt Cedric Gries.

Auch am Sonntag wird Mayer wohl nicht seine beste Mannschaft auf den Platz schicken können. Zwar kehrt Stürmer Florian Weber, der zuletzt aus privaten Gründen fehlte, zurück, doch hinter dem Einsatz von Torwart Sven Deppert und Miguel Deho stehen Fragezeichen. Deppert wurde vergangene Woche in Gau-Odernheim ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht. „Sven hatte eine Gehirnerschütterung, musste kürzertreten und konnte erst am Donnerstag wieder auf Belastung gehen“, informiert Mayer.

Die Chancen auf einen Einsatz von Abwehrchef Miguel Deho stehen fast bei Null. „Ich habe zwar nochmal eine Untersuchung bei Dr. Nils Veith, doch schon jetzt ist bekannt, dass die Innenbänder gedehnt und der Meniskus noch leicht eingerissen ist“, erklärt Deho. (Pirmasenser Zeitung)

 

2023 03 20 cedric gries


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