Der SC Weselberg hat gestern nicht nur das Derby auf der Sickingerhöhe mit 2:1 (1:1) Toren gewonnen, sondern durch den Sieg auch noch den SV Hermersberg in der Fußball-Bezirksliga von der Tabellenspitze gestürzt. 600 Zuschauer sorgten im intensiven und leidenschaftlichen Derby für den passenden Rahmen. Weselbergs Trainer Attila Baum stellte den Derbysieg dem Aufstieg in die Bezirksliga gleich und kündigte an, den Sieg zu feiern. „Am Montag ist in Weselberg Feiertag“, freute sich der Übungsleiter.

Die ersten zehn Minuten blieben ohne Torraumszene, bis der Hermersberger Stürmer Dennis Müller im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Timm Dudek legte sich das Leder bereit und versenkte sicher zur 0:1 Gästeführung.
Es dauerte bis zur 22. Minute, bis die Hausherren ihren ersten gefährlichen Schuss in Richtung Tor brachten, doch Kevin Büchlers Ball wurde vom SVH-Torwart Marc Zimmermann ins Toraus geklärt. Nach dem anschließenden Eckball kam ein Heimakteur im Strafraum zu Fall und die Pfeife des Schiedsrichters ertönte erneut. Kevin Büchler schnappte sich den Ball und glich zum 1:1 aus.

 

Da das Spiel hauptsächlich im Mittelfeld stattfand, war es nicht verwunderlich, dass die erste richtige Torchance nach einer halben Stunde aus einem Missverständnis entstand. Marius Dausmann spielte einen Rückpass zu kurz auf seinen Torwart, SCW-Angreifer Jascha Conzelmann sprang dazwischen. Dessen Torschuss verfehlte den Kasten nur knapp. Der nächste Aufreger ereignete sich erst zwei Minuten vor der Halbzeit. Nach einem Foul von Marius Dausmann an einen Heimakteur fiel Dausmann unglücklich auf die Bandenwerbung, blieb liegen und wurde von einigen dahinterstehenden Weselberger Fans zu Unrecht des Schauspiels bezichtigt. Dies empörte die Spieler des SV Hermersberg derart, dass alle das Wortgefecht mit den Fans suchten. Erfreulich war im Anschluss, dass Dausmann weiterspielen konnte und von beiden Fanlagern Applaus erntete.

Die erste Torgelegenheit der zweiten Hälfte gehörte dem SC Weselberg. Kevin Büchler versuchte es mit einem Freistoß aus 25 Metern, der aber knapp das Tor verfehlte. Vier Minuten später brachte Pablo Geßner den SC Weselberg zum ersten Mal in Front. Er reagierte blitzschnell, indem er einen abgefälschten Ball erlief und zum 2:1 einschob.

Im direkten Gegenzug fast der Ausgleich für den SV Hermersberg, doch einen satten Freistoß von Timm Dudek entschärfte SCW-Schlussmann Steffen May per Faustabwehr. Die Partie wurde zunehmend ruppig. Negativhöhepunkt war ein gestrecktes Bein von Weselbergs Patrick Kessler gegen SVH-Schlussmann Marc Zimmermann. Nachdem vor allem im Lager der Hermersberger die Emotionen hochkochten und sie einen Platzverweis forderten, wurden gleich zwei Betreuer von der Bank hinter die Bande geschickt. Über eine Rote Karte hätte sich der Spieler des SC Weselberg nicht beschweren dürfen.

In der 75. Minute war ein lauter Knall auf dem Platz zu hören. Weselbergs Kapitän Sven Juner nagelte einen Freistoß aus 30 Meter an den Posten. Wenn der Ball den Weg ins Tor gefunden hätte, wäre das die Entscheidung gewesen. So rannten in den letzten zehn Minuten die Gäste gegen die drohende Niederlage an, doch zwingende Chancen sprangen dabei nicht mehr heraus.

Die Fans des SC Weselberg standen zu 100 Prozent hinter ihrem Team und klatschten jedem Fehlversuch des SV Hermersberg Beifall. Es blieb beim insgesamt verdienten Sieg des SC Weselberg, dessen Spieler sich nach Spielende in einer Ehrenrunde den Applaus der Zuschauer abholten.

STIMMEN ZUM SPIEL

SCW-Trainer Attila Baum: Überragend, ein Derbysieg gegen Hermersberg ist das Ein und Alles für unsere Zuschauer. Ich vergleiche diesen Sieg heute mit den vier Titelgewinnen mit meiner Mannschaft. Wir wussten wie sie spielen und hatten es ganz gut im Griff. Ich denke wir waren die bessere Elf und haben am Ende verdient gewonnen.
SVH-Trainer Benjamin Mayer: Es war ein Derby und klar tut diese Niederlage weh, aber wir haben die ganze Woche Zeit, alles aufzuarbeiten und nächste Woche geht es weiter. Es war der fünfte Spieltag und es ist noch nichts entschieden.

2017 09 11 Weselberg

SO SPIELTEN SIE

SC Weselberg: May - P. Kessler, M. Kessler, Juner, A. Baum, Bold (68. Peifer), Conzelmann (74. Baumann), Wilhelm (68. Kiefer), Büchler, Gries, Geßner
SV Hermersberg: Zimmermann - Lechner, Masch, Mendel (61. Brödel), Dudek, Dausmann, Müller, Kolb, Deho, Schweig, Lehmann
Tore: 0:1 Timm Dudek (10. Foulelfmeter), 1:1 Büchler (23.), 2:1 Geßner (59.)
Schiedsrichter: Keine Namensangabe
Zuschauer: 600
(Pirmasenser Zeitung)


 

Spiel des Tages: Weselberg schlägt Hermersberg in Fußball-Bezirksligaderby mit 2:1

WESELBERG. Das im Vorfeld als „Das große Spiel“ bezeichnete Fußball-Bezirksliga-Derby zwischen dem SC Weselberg und Tabellenführer SV Hermersberg wurde den allgemeinen Erwartungen im Großen und Ganzen gerecht. Die Kulisse war mit 600 Zuschauern top, die Partie war es phasenweise auch. Nach 90 hart umkämpften Minuten hatte Neuling Weselberg mit 2:1 (1:1) das bessere Ende für sich.

Weselbergs Trainer Attila Baum war der Ansicht, dass der Heimdreier verdient eingefahren wurde. „Hermersberg war zu ideenlos“, stellte Baum fest. Seiner Mannschaft kreidete er an, dass sie aus den Standardsituationen mehr hätte machen müssen. Der SCW hatte eine Vielzahl von Eckbällen, im Zentrum war aber niemand, der sie hätte verwerten können. „Unsere beiden kopfballstärksten Spieler waren heute nicht dabei“, erklärte Baum diesen Umstand. Alles in allem war er mit der Leistung seiner Truppe aber zufrieden, im ersten Punktspiel-Aufeinandertreffen mit der ersten Mannschaft von Ex-Verbandsligist Hermersberg seit 27 Jahren einen Sieg zu landen, sei natürlich erfreulich: „Wir werden dieses Jahr sicher kein Double holen, aber wir haben den Lokalrivalen geschlagen.“In der Anfangsphase des Derbys machte Hermersberg den engagierteren Eindruck. Die erste Möglichkeit kam durch einen Freistoß zustande. Von Miguel Deho geschossen, landete der Ball in der Mauer, den Nachschuss von Johannes Mendel fälschte ein Weselberger zur Ecke ab. Das Führungstor durch Timm Dudek in der zehnten Minute war ein Foulelfmeter. Hermersberg setzte nach. Chancen zum 0:2 gab es, aber Weselbergs Keeper Steffen May war während der gesamten Partie voll auf der Höhe, er war bester Mann seines Teams. In der 23. Minute wurde Pablo Geßner im Strafraum von Mendel zu unsanft gebremst, wieder zögerte Schiri Volker Kohlmann keine Sekunde und pfiff einen Strafstoß. Kevin Büchler legte den Ball auf den Punkt und schoss unter Hermersbergs Torwart Marc Zimmermann durch ins Netz.
Dieser Ausgleich war eine Initialzündung für die Gastgeber, die jetzt mehr und mehr die spielerische Oberhand gewannen. Bis zur Pause hätten sie mehrfach in Führung gehen können, unter anderem durch eine Vielzahl von Eckbällen. Im zweiten Abschnitt setzte sich Weselberg weiter besser ins Bild, die Gästemannschaft hatte aber zunächst die besseren Chancen. Mehrfach parierte May glänzend, unter anderem bei einem Volleyschuss von Miguel Deho. In der 58. Spielminute setzte Kevin Büchler vor der Strafraumgrenze einen Schuss ab, der Ball wurde abgefälscht und landete bei Geßner, der aus halbrechter Position zum 2:1 ins Hermersberger Tor traf.

In der letzten halben Stunde wurde die Partie etwas ruppiger, Schiedsrichter Kohlmann zeigte einige Karten, gegen Hermersbergs Co-Trainer und Ersatzkeeper Thomas Schirra zog er Gelb-Rot (62.). Angeblich hatte der von der Ersatzbank aus gegen eine Schiri-Entscheidung protestiert. Der SVH rannte bis zum Schluss nach vorne, die Weselberger Abwehr hielt aber stand, mit May im Rücken konnte der Vorsprung verteidigt werden.

Hermersbergs Trainer Benjamin Meyer war enttäuscht, aber nicht zu sehr: „Sicher will man ein solches Derby gewinnen“, sagte er, doch sei seine Truppe insgesamt zu behäbig gewesen. Am Mittwoch im Verbandspokalspiel gegen die SG Rieschweiler solle sie es besser machen. (Die Rheinpfalz)

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