Stürmer Florian Weber war gestern der Mann des Spiels auf dem Kunstrasenplatz des SV Hermersberg. Dort gewannen Weber und seine Teamkollegen ihr Heimspiel in der Fußball-Verbandsliga mit 3:1 (0:0) gegen Mitaufsteiger TuS Steinbach. Weber gelangen alle drei SVH-Tore. Damit sind die Hermersberger wieder auf Tuchfühlung zum ersten, zwei Punkte entfernten Nichtabstiegsplatz.

„Ich mache nur noch eine solche Vorbereitung.“ Mit diesen Worten scherzte Florian Weber nach dem Abpfiff in Richtung seines Trainers Jens Mayer. Weber verpasste fast die komplette Vorbereitung wegen einer Verletzung und einer Erkältung, stand gestern seit Anfang Dezember zum ersten Mal über 90 Minuten auf dem Platz und schnürte gleich einen Dreierpack.
Bevor der 30-Jährige jedoch so locker drauf war, brachten er und seine Mannschaftskollegen Jens Mayer fast zum Verzweifeln. Der SVH machte es unnötig spannend und ließ den verzweifelten Trainer wie ein Rumpelstilzchen an der Außenlinie auf- und abtanzen. Bis Mayer erlöst war, dauert es bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, als seine Mannschaft einen erfolgreichen Konter fuhr.

Der eingewechselte Daniel Jochum stürmte von der linken Seite auf den herauslaufenden TuS-Torwart Klaus Siebecker zu, bewies Auge und passte zum in der Mitte mitgelaufenen Weber. Die Nummer neun des SVH lief von der Strafraumgrenze noch einige Meter auf das leere Gehäuse zu, schoss ohne Probleme ein und zeigte mit seiner Handbewegung an: Das war’s!

Nach dem 3:1-Siegtreffer konnten die Hermersberger Anhänger jubeln, wenn sie noch nicht eingefroren waren, denn der berüchtigte Wind auf der Sickinger Höhe und leichtes Schneetreiben machten die Temperaturen noch eisiger, als sie sowieso schon waren. Diese machten wohl auch dem Schiedsrichtergespann zu schaffen, denn sie pfiffen erst mit sechs Minuten Verspätung an. Es hatte den Anschein, als wollten sie nicht aus ihrer warmen Kabine raus.

Keine Frostbeule war im ersten Durchgang Cedric Gries, der an fast allen Hermersberger Offensivaktionen beteiligt war. Nach noch nicht einmal 20 Sekunden suchte und fand er mit seiner Flanke von der rechten Seite Florian Weber, der jedoch am TuS-Torwart scheiterte, genau wie Nico Freiler nach dem fälligen Eckball. Freiler ersetzte als Spielmacher den wegen einer Zerrung angeschlagenen Tim Dudek.

Die Gäste versteckten sich nicht, Marcus Schunk prüfte in der 3. Minute zum ersten Mal SVH-Torwart Sven Deppert, der den Vorzug vor Luca Layes bekam. In Minute elf stand Gries zum ersten Mal selbst im Mittelpunkt. Im Sturmzentrum wurde er von Jens Kolb bedient, schoss aber direkt auf den mitspielenden Klaus Siebecker. Quasi im Gegenzug kamen die Gäste für lange Zeit zu ihrer einzigen Gelegenheit. Mit einem Doppelpass hebelte der TuS die Hermersberger Abwehr aus, was Max Lukas, der bis zur Winterpause noch für den SC Weselberg stürmte, in eine gute Schussposition brachte. Den Abschluss lenkte Deppert aber durch schnelles Abtauchen ins Toraus.

Im Anschluss verflachte die Partie deutlich, viele Ballverluste verhinderten einen Spielfluss. Von Ballstafetten keine Spur, gefühlt konnte keine der beiden Mannschaften den Ball über mehr als drei Kontakte in den eigenen Reihen halten.

Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff hatte Gries die dickste Gelegenheit zur SVH-Führung. Marius Dausmann schickte seinen Mannschaftskollegen auf die Reise, der beim Abschluss aber zu lange zögerte, so dass Marvin Mirschberger ihm den Ball noch abluchste.

Im zweiten Durchgang dauerte es keine zwei Minuten, bis sich der SV Hermersberg belohnte. Cedric Gries spielte Florian Weber den Ball in den Lauf, der seine Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Marvin Mirschberger nutze und in Bedrängnis per Lupfer über den herauseilenden Siebecker zum 1:0 traf.

Die Tormusik des SVH-Stadionsprechers war noch nicht verstummt, da stand es schon 2:0. Binnen weniger als einer Zeigerumdrehung schnürte Florian Weber einen Doppelpack, diesmal war Nico Freiler der Passgeber.

In der Folge suchten die Hausherren die frühe, endgültig Entscheidung. Diesmal setzte Freiler Patrick Freyer in Szene, der aus spitzem Winkel aber am Pfosten scheiterte. Zur Ernüchterung vieler in Gelb und Schwarz verkürzte der TuS in der 62. Minute aus dem Nichts auf 1:2. Jonas Krautschneider versenkte einen Freistoß aus halblinker Position und 25 Metern direkt.

Danach glich die Partie der letzten halben Stunde des ersten Durchgangs, sie war zerfahren, weshalb die Gäste auch nur eine Möglichkeit zum Ausgleich hatten. Deppert entschärfte dabei einen Schuss von Jonas Krautschneider mit dem Fuß. So dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe Weber den Deckel endgültig auf die Partie machte. (Pirmasenser Zeitung)

 2023 02 27 steinbach

STIMMEN ZUM SPIEL

Jens Mayer, Trainer SV Hermersberg: Wenn man sieht, wie wir aus der Halbzeit gekommen sind, haben wir das Spiel unnötig spannend gemacht, denn wir hatten es voll im Griff. Nach dem Anschlusstreffer, der aus dem Nichts gefallen ist, fehlte einfach der Spielfluss und wir schwammen, wobei es bei dem Wind sehr schwer war. Aber egal, wir haben die drei Punkte und das zählt.
Florian Weber, dreifacher Torschütze des SV Hermersberg: Wenn man bedenkt, dass ich mir im zweiten Training eine Verletzung in der Wade zuzog, danach noch krank war, erst seit etwas mehr als einer Woche komplett mittrainiere und sonst nur 20 Minuten gespielt habe, sind die heutigen 90 Minuten mit den drei Toren umso erstaunlicher.

 

SO SPIELTEN SIE

SV Hermersberg: Deppert – Kolb, Simon, Dausmann, Metzger – Masch (83. Bißbort), Deho – Freyer (87. Jochum), Freiler, Gries (64. Lelle) – Weber
Tore: 1:0 Weber (47.), 2:0 Weber (48.), 2:1 Krautschneider (62.), 3:1 Weber (90.+3)
Zuschauer: 70
Schiedsrichter: Marcel Laque (TuS Diedesfeld)

(Pirmasenser Zeitung)

 

 


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