Fußball-Verbandsligist SV Hermersberg steht seit gestern dort, wo er auch Ende der Saison stehen will – über dem Strich. Durch einen ungefährdeten und zugleich hochverdienten 4:0 (3:0)-Heimerfolg über den TuS Hohenecken klettern die Kicker von der Sickinger Höhe auf Tabellenplatz zwölf, der zum Ligaverbleib berechtigt. Miguel Deho gelingt dabei der Treffer seines Lebens.

Heimsieg, kein Gegentor, dazu noch die Abstiegsränge verlassen, für SVH-Trainer Jens Mayer war es gestern ein rundum gelungener Nachmittag im Stadion am Tauhübel. Mayer setzte dabei auf Kontinuität und schickte die gleiche Elf von Beginn an auf den Platz, wie in der Vorwoche. Diese ging vom Anpfiff an mit viel Leidenschaft zu Werke, zeigte sich äußerst zweikampfstark und bot den Gästen kaum Zeit, das Leder anzunehmen. Der SVH legte also genau das an den Tag, was im Abstiegskampf benötigt wird. Der TuS enttäuschte über fast die gesamte Spielzeit und steckt nun ebenfalls wieder im Abstiegskampf, bei nur zwei Punkten Vorsprung auf den SVH.
Florian Weber gab bereits nach zwei Minuten den ersten Warnschuss auf das Gehäuse von TuS-Schlussmann Dominic Schmidt ab. Gefährlicher wurde es kurz darauf, als SVH-Spielführer Pascal Masch einen Freistoß aus 30 Metern direkt aufs Tor zog, den Schmidt nicht festhalten konnte. Der mit aufgerückte Christoph Metzger verzog aber aus kurzer Distanz. In der Folge durfte auch SVH-Torwart Sven Deppert seinen Arbeitsnachweis abgeben. Deppert entschärfte einen Schuss von Dennie Reh, genauso wie den von Alex dos Santos Monteiro. Das sollten die einzigen Torannäherungen der Gäste in Durchgang eins bleiben.

Offensivaktionen hatten nur noch die Hausherren zu bieten. Nach einem Einwurf von Christoph Metzger, der von einem TuS-Spieler direkt in den Lauf von Patrick Freyer verlängert wurde, scheiterte Freyer in der 27. Minute noch an Dominic Schmidt, der per Fußabwehr ins Seitenaus klärte. Den folgenden Einwurf von Florian Weber, verlängerte Marius Dausmann an den zweiten Pfosten zu Freyer, der zum 1:0 (28.) einköpfte.

Das 2:0 und zugleich der schönste Treffer des Spiels war, blieb Miguel Deho in der 31. Minute vorbehalten. Zunächst ergatterte Deho im Mittelfeld den Ball und bewies in der Folge Auge. Es sah, dass der TuS-Torwart an der Sechszehnmeterraumlinie stand und schoss aus 45 Metern. Der Ball flog über Schmidt zum 2:0 in den Kasten. Noch vor dem Pausenpfiff fiel die Vorentscheidung. Cedric Gries zog nach einem Steilpass in den Strafraum, verzögerte gegen den herbeieilenden Dennie Reh, der Gries zu Fall brachte. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt und Florian Weber trat an. Mit Wucht schoss er in die Mitte und Schmidt war mit den Füßen dran. Zu Webers Glück prallte der Ball in seine Richtung ab, weshalb er ohne Mühe zum 3:0 einschob.

Im zweiten Durchgang bekamen die Hausherren zu Beginn kaum noch Zugriff im Mittelfeld, weshalb sich der TuS Feldvorteile erarbeitete und seine beste Phase im Spiel hatte. Dennis Leist, Christopher Kruse und erneut Leist ließen dabei gute Einschusschancen ungenutzt. Ab der 65. Minute war der SV Hermersberg wieder Herr im eigenen Hause und der eingewechselte Lukas Bißbort markierte bereits in der 74. Minute den Endstand. Dieser entstand so früh, weil die Gastgeber bis zum Ende noch etliche gute Chancen haben liegen lassen, über ein 6:0 oder gar 7:0 hätte sich der TuS nicht beschweren dürfen. Marius Dausmann (78.), Lukas Bißbort (83.) und Daniel Jochum (90.) fehlte beim Abschluss die gewisse Kaltschnäuzigkeit, um zu treffen.

Für den Lacher des Tages sorgte Cedric Gries in der 77. Minute, als er nach einem Steilpass von Marius Dausmann auf dem Weg zum TuS-Tor ein Wadenkrampf erlitt, frei auf Dominic Schmidt zu humpelte und vermutlich auf Grund von Schmerzen am Torhüter scheiterte. Aus dem Vorlagengeber Dausmann, wurde der Mann für die erste Hilfe, der ihm den Krampf rausdrückte und gleichzeitig mitteilte, den Ball hätte nicht besser spielen können.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Jens Mayer, Trainer SV Hermersberg: Ich bin davon ausgegangen, dass uns Hohenecken anlaufen wird, was sie nicht taten. So hatten wir nur wenig Druck und haben es gerade in der ersten Halbzeit gut ausgespielt.Miguel Deho, Spieler SV Hermersberg: Als ich gesehen habe, dass der Torhüter so weit draußen steht, habe ich mir einfach gedacht, probiere ich es einfach mal. Dass der Ball so ins Tor fliegt, passiert mir wahrscheinlich nur einmal im Leben. 
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SO SPIELTEN SIE:

SV Hermersberg: Deppert – Kolb, Simon (83. Simon), Dausmann, Metzger – Masch (85. Müller), Deho (65. Bißbort) – Freyer, Freiler (79. Lelle), Gries – Weber (73. Jochum)
Tore: 1:0 Freyer (28.), 2:0 Deho (31.), 3:0 Weber (39. Foulelfmeter), 4:0 Bißbort (74.)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Niklas Stauch (TuS Roxheim)

(Pirmasenser Zeitung)

 


FUSSBALL: 4:0-Derbysieg der starken Hermersberger

HERMERSBERG. Was für ein Auftritt des SV Hermersberg! Mit 4:0 (3:0) gewann der Aufsteiger am Sonntag vor 200 Zuschauern das Westpfalz-Derby der Fußball-Verbandsliga gegen den TuS Hohenecken und verließ damit zum ersten Mal in dieser Saison die Abstiegsplätze.

Es lief die 31. Spielminute, als Miguel Deho den Ball an der Mittellinie gemeinschaftlich mit Außenangreifer Patrick Freyer vom Hohenecker Mittelfeldspieler Alex Dos Santos Monteiro eroberte. Der nach Saisonende zum FK Pirmasens wechselnde Deho schoss aus 48 Meter Torentfernung in hohem Bogen mit ganz viel Gefühl über den weit vor seinem Kasten stehenden TuS-Keeper Dominic Schmidt, der dem Ball vergeblich noch hinterherhechtete – 2:0. „Ich schimpfe sonst immer mit Florian Weber, weil er es ganz oft probiert, den Torwart zu überlupfen. Ich habe den Ball optimal getroffen“, sagte Deho zu seinem „Tor des Monats“.
Viel Druck gemachtHermersberg zeigte eine herausragende mannschaftliche Leistung. „Der Gegner war viel aggressiver als wir“, stellte denn auch Hoheneckens Verteidiger Marco Kiefhaber fest. Und SVH-Trainer Jens Mayer merkte an: „Klar habe ich meine Jungs angetrieben. Wir sind im Abstiegskampf.“ Bereits Stürmer Florian Weber und die beiden Außen Weber und Cedric Gries machten viel Druck auf die Abwehrreihe der Gäste, die im Spielaufbau nach Lösungen suchten, diese aber nur ganz selten fanden.

Bereits kurz nach dem Anpfiff wäre Weber seinem Ziel von 20 Saisontoren fast nähergekommen, verfehlte aber mit einem Flachschuss knapp Hoheneckens Gehäuse. Das 1:0 fiel dann in der 28. Minute: Nach einem weiten Einwurf von Weber nickte Freyer zum Führungstreffer ein. Dem Traumtor von Deho folgte, nachdem sich Gries im Gäste-Strafraum ins Dribbling mit dem früheren FKP-Spieler Dennie Reh begeben hatte, ein Strafstoß. Diesen schoss Weber zwar extrem hart, aber nicht sonderlich platziert. Den Abpraller aber drückte er zum 3:0 über die Linie (39.).

„Wenn wir hier mit einem 0:1 in die Pause gehen, ist alles in Ordnung. So war das natürlich extrem schwer für uns“, sagte Kiefhaber. Der übliche Hohenecker Spielaufbau über Spielertrainer Reh gelang auch in der zweiten Spielhälfte kaum, weil Kapitän Pascal Masch und Miguel Deho auf der Sechserposition viel Druck machten, Nico Freiler im offensiven Mittelfeld stets präsent war.

Ohne DudekDeho musste später verletzt ausgewechselt werden. „Ich bin in den Rasen getreten. Die Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erläuterte Deho, dessen Team noch das 4:0 durch den eingewechselten Lukas Bißbort bejubelte (74.).

„Wir waren insgesamt sehr griffig, hatten sehr viele Torchancen. Es war ein richtig gutes Spiel von uns“, bilanzierte Mayer, der auf den am Oberschenkel verletzten Tim Dudek vorsichtshalber verzichtet hatte. Bei Hohenecken fehlte der verletzte Torjäger Sergen Tok.

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SO SPIELTEN SIE:

SV Hermersberg: Deppert - Metzger, Simon (82. Eichenlaub), Dausmann, Kolb - Deho (64. Bißbort), Masch (85. Müller) - Gries, Freiler (79. Lelle), Freyer - Weber (74. Jochum).

(Die Rheinpfalz)

 


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