Eine Woche muss der SV Hermersberg noch warten, erst dann ist klar, ob die Mannschaft auch kommende Saison in der Verbandsliga spielt oder in die Landesliga absteigt. Der SVH hat zwar gestern sein letztes Spiel bestritten, nach dem 2:2 (0:0)-Unentschieden gegen Hassia Bingen aber noch keine Klarheit. Die Hermersberger sind auf den drittletzten Tabellenplatz gerutscht und müssen nun hoffen, dass am kommenden Wochenende in der Oberliga Alemannia Waldalgesheim und der SV Gonsenheim den Klassenerhalt schaffen.

Andreas Kamphues gefällt diese Situation nach seinem letzten Spiel als Trainer des SV Hermersberg nicht. Furchtbar sei die Warterei. Dabei hatte es seine Mannschaft in der Hand für klare Verhältnisse zu sorgen. Ein Sieg hätte gereicht, um die Abstiegszone zu verlassen. Doch von der sonstigen Heimstärke war gestern nur phasenweise etwas zu sehen.

Bis zur 65. Minute lagen die Hermersberger 0:2 zurück, auch die lautstark anfeuernde zweite Mannschaft schien nicht zu helfen. Doch die Energieleistung von Kapitän Oliver Kölsch war das Startsignal zur Aufholjagd. In der 68. Minute schloss er einen Vorstoß mit einem harmlosen Schuss ab, an dem der Hassia-Torwart Kay Schotte vorbeigriff. Plötzlich zeigten die Hermersberger wieder eine ihrer Stärken: Spiele umbiegen. Doch zu mehr als dem 2:2 durch einen Kopfball von Christian Zarbel (80.) nach gefühlvoller Flanke von Marco Juner reichte es nicht mehr.

Vor allem die jungen Spieler wie Yannik Bauer und Nico Freiler hatten Probleme mit dem Druck in solch einer entscheidenden Begegnung. Aber auch das restliche Team leistete sich im Spielaufbau auf dem teilweise holprigen Rasen zu viele Fehlpässe.

Das Nervenkostüm flatterte auch beim Torabschluss. Der unbewachte Oliver Kölsch kam nach Freistoß von Marius Müller (6.) aus kurzer Distanz frei zum Kopfball, traf aber nicht richtig. Fast schon ein Elfmeter war die Gelegenheit von Michael Stridde (20.). Nach einem vom Hassia-Torwart nach vorne abgewehrten Schuss von Dennis Müller nahm er den Ball unbedrängt an, zielte, traf aber nur den Pfosten.

„Den muss er machen”, sagte Kamphues, erinnerte aber auch an zwei Situationen, in denen seine Elf nur mit Glück am Rückstand vorbeischrammte. Christopher Lind (15.) verfehlte das Tor knapp und Lulzim Krasniqi traf den Außenpfosten (24.).

Ließen die Binger zu Beginn der zweiten Halbzeit noch gute Chancen aus, war Christopher Lind in der 58. Minute nach Pass von Manuel Haber treffsicher. Sieben Minuten später war ein erneuter Fehlpass Ausgangspunkt des 2:0. Gegen Christian George wehrte SVH-Torwart Niklas Stegner noch ab, doch gegen Krasniqis Abstauber war er machtlos.

Hassia-Trainer Holger Wolf, einer von nur drei Binger Ersatzspielern, bezeichnete das Unentschieden als gerecht. Einen Hermersberger Abstieg würde er bedauern. „Hier ist immer was los und vor vielen Zuschauern zu spielen macht Spaß.”

Bleibt die Frage, wo Andreas Kamphues das Saisonfinale verfolgt. „Wahrscheinlich daheim am Videotext”, spart er sich die Fahrt nach Waldalgesheim (gegen SG Betzdorf) oder nach Saarbrücken, wo der SV Gonsenheim spielt.


So spielten sie:

SVH: Stegner - Schweig, Joniks, Kölsch, Wick - D. Müller, Freiler (60. M. Juner), M. Müller, Bauer (46. Bzducha) - Zarbel, Stridde (85. Vollmar)

Hassia Bingen: Schotte - Franke (21. Belz), Keller, Haber, M. George (67. Kraus) - C. George, Hulsey, Krebes, Starkes - Krasniqi, Lind (85. Wolf)

Tore: 0:1 Lind (58.), 0:2 Krasniqi (65.), 1:2 Kölsch (68.), 2:2 Zarbel (80.)

Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Thorsten Gerhard Braun (Maikammer)

(Pirmasenser Zeitung)


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