Saftige Heimniederlage
Nach dem Schlusspfiff saß Hermersbergs Coach fassungslos auf seiner Bank. „Ich verstehe das nicht. Ich gebe zu, dieser Auftritt ist mir ein Rätsel. Mir tun vor allem unsere Zuschauer leid. Das war nur noch ein Abschlachten. So darf man sich als Verbandsligamannschaft nicht präsentieren!”, sagte Bernhard.
Als Verbandsligamannschaft wird diese Elf nur noch vier Mal auflaufen. Zwar ist der Klassenerhalt rein rechnerisch noch möglich. Doch dazu müsste Hermersberg die letzten vier Partien gewinnen und der Tabellenvierzehnte Fontana Finthen alle Spiele verlieren. Und nach der Vorstellung gestern glaubt daran in Hermersberg wohl niemand mehr.
Besonders bitter war am Ende das Ergebnis, da Hermesberg gar nicht schlecht begann. Zwar besaßen die Gäste mit den Brüdern Jens und Erik Rehäußer, sowie Alexander Haferstroh im Mittelfeld ein spielerisches Übergewicht, doch Hermersberg hielt kämpferisch gut dagegen und ließ lange Zeit nichts zu. Ein Freistoß musste schließlich zur Gästeführung herhalten. Pascal Frank hatte zuvor Jens Rehhäußer gefoult. Michael Gandert setzte den Ball aus 22 Metern per Flachschuss durch die schlecht gestellte Hermersberger Abwehrmauer ins Netz. Dass man als Tabellenletzter nicht eben vom Glück verfolgt ist, musste Hermersberg bin-nen einer Minute zwei Mal erfahren. Nach guter Flanke von Benjamin Peters scheiterte Rainer Vollmar am gut reagierenden Gästekeeper Michael Zoll (33.). Und keine 60 Sekunden später war es abermals Vollmar der den Ball an Zoll nicht vorbei brachte.
Was Effizienz bedeutet, zeigte drei Minuten später auf der Gegenseite abermals der schnelle Gandert. Haferstroh schlug den Diagonalpass, Hermersbergs Peters verschätzte sich, Gandert bekam den Ball, umkurvte Peters und schlenzte das Spielgerät ins lange Eck.
Und Gandert traf nach 64 Minuten nicht nur zum zwischenzeitlichen 0:4 aus Hermersberger Sicht sondern legte auch noch die Treffer zum 0:5, 0:6 und 0:7 durch Jens Rehhäußer und zwei Mal Niemiro muster-gültig vor. Rehhäußer traf außer-dem zum 0:3 und setzte nach 85 Minuten auch noch den Schlusspunkt zum 0:8.
Vor allem in der letzten Viertelstunde ergab sich Hermersberg ohne Gegenwehr in das Debakel. Am wenigsten Schuld an der Blamage hatte, so seltsam es sich anhören mag, der junge Hermersberger Schlussmann Florian Miszkowiak. Er rettete einige Male bravourös, sonst wäre das Ergebnis zweistellig ausgefallen. Bei den Gegentreffern wurde er von seinen Mitspielern völlig alleingelassen und hatte keine Abwehrmöglichkeit.
So spielten sie:
SV Hermersberg: Miszkowiak - Paulus, Hartmann, Frank (62. Stridde), Peters (69. Schweig) - Bzducha, Bauer (62. Lehmann), Freiler, Vollmar - Bzducha, Stridde.
(Die Rheinpfalz)