Historisches geschah gestern im Fußball-Verbandspokal. Der SV Hermersberg zog durch einen 5:0 (3:0)-Erfolg bei Landesligist SV Geinsheim zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Halbfinale ein. Wunschgegner dort ist Wormatia Worms.

Gestern um 15.52 Uhr war es perfekt! Verbandsligist SV Hermersberg steht zum ersten Mal in seiner 92-jährigen Vereinsgeschichte im Halbfinale des Verbandspokals. Als Belohnung gab es vom zweiten SVH-Vorsitzenden Dirk Schneckmann eine Anerkennungsprämie in die Mannschaftskasse, wie der Spender es ausdrückte.
In einer einseitigen Partie war das Weiterkommen des SV Hermersberg zu keiner Zeit in Gefahr, denn die Hausherren, die immerhin Verbandsligist Hassia Bingen und Oberligist TSG Pfeddersheim aus dem Wettbewerb warfen, tauchten nur zweimal gefährlich vor SVH-Torwart Sven Deppert auf, der dabei nicht eingreifen musste. In Minute zwölf verpasste der Geinsheimer Henrik Hirth eine Hereingabe von der rechten Seite, kurz vor dem Ende klärte der eingewechselte Patrik Bold einen Kopfball von Julian Herrmann auf der Linie.

Ansonsten tauchten nur die Spieler von der Sickinger Höhe gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, taten sich in der ersten halben Stunde aber schwer mit dem tiefen Rasen. Bis dahin war dieses Viertelfinale von Kampf und Rutscheinlagen geprägt, feldüberlegen waren die Hermersberger dennoch.

Mit dem ersten gelungenen Angriff brachte Patrick Freyer seine Farben in Front. Im Strafraum bekam der Torschütze den Ball, ließ Gegenspieler Tim Stoner durch eine gekonnte Körpertäuschung ins Leere rutschen, nahm Maß und schlenzte zum 1:0 (30.). Fünf Zeigerumdrehungen später stand es 2:0, dieses ging auf das Konto von Lukas Bißbort.

Der aufgerückte SVH-Innenverteidiger Marius Dausmann erkämpfte sich nach einer Standardsituation den zweiten Ball, flankte von der Grundlinie mustergültig auf Bißbort, der am Fünfmeterraum nur noch seinen Schädel ans Runde bringen musste.

Wie gelöst die SVH-Akteure nach den Erfolgen der vergangenen Woche agierten, zeigte sich beim Jubel. Dausmann musste sich von den Kollegen anhören, die Flanke sei nicht gewollt gewesen, sondern habe den Gegenspieler nur anschießen wollen. „Ich wollte in die Mitte flanken, dass er aber so kommt, war natürlich gut für uns“, stellt Dausmann klar.

Dieser Spielstand war der Startschuss für erste Jubelgesänge der vielen SVH-Fans, die mit zwei Bussen nach Geinsheim gefahren waren. „Schwarz und Gelb ein Leben lang“ oder auch „Europapokal“ gaben sie bis zum Schlusspfiff zum Besten.

Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel stellte Patrick Freyer endgültig die Weichen in Richtung Halbfinale. Er erlief sich einen langen Ball von Spielführer Pascal Masch und der Rest war eine Kopie seines ersten Tores. Diesmal ließ er Yannik Schindler aussteigen und traf ins lange Eck zum 3:0.

Mit Ablauf der ersten Hälfte verpasste Noah Buchmann aus der Distanz die endgültige Entscheidung. Die Hausherren klärten einen Eckball direkt in die Füße des defensiven Mittelfeldspielers, der mit seinem Abschluss am Querbalken scheiterte.

Entschieden wurde die Partie in der 51. Minute durch Tim Dudek. Jan Lelle setzte sich auf der rechten Seite gegen Marcel Nohl durch und brachte den Ball in die Mitte, wo zunächst Bißbort verpasste. In dessen Rücken wartete Dudek, der auf Höhe des Elfmeterpunktes zum 4:0 einschob.

Den Schlusspunkt besorgte der eingewechselte Johannes Mendel drei Minuten vor dem Ende. Vorlagengeber war Freyer. Kurz darauf hatte Mendel noch die Möglichkeit das halbe Dutzend vollzumachen, doch er traf mit seinem Seitfallzieher das Außennetz.

Der SV Geinsheim war mit dem 0:5 noch gut bedient, denn zwischenzeitlich scheiterte auch der eingewechselte Nico Freiler (76.) mit einem Freistoß an der Latte.

Der Großteil des SVH wünschte sich direkt nach dem Abpfiff als Gegner im Halbfinale Wormatia Worms. Das Team von Peter Tretter setzte sich gestern im Elfmeterschießen mit 6:4 gegen Oberligakonkurrent Alemania Waldalgesheim durch. (Pirmasenser Zeitung)

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STIMMEN ZUM SPIEL

Jens Mayer, Trainer SV Hermersberg: Der Sieg war schon souverän und es gab, trotz einer zerfahrenen Phase in der ersten Halbzeit, keinen Zeitpunkt, wo dieser in Gefahr war. Jetzt sind wir einfach nur stolz über das Erreichen des Halbfinales und wir bekommen höchstwahrscheinlich jetzt endlich ein Heimspiel.
Marius Dausmann, Innenverteidiger SV Hermersberg: Erst, als die Partie schon entschieden war, hatte der Gegner Chancen, sonst haben wir hinten gut gestanden. Das war auch schon in den letzten Spielen so, wir lassen nicht mehr so viel zu.

Patrick Freyer, Doppeltorschütze SV Hermersberg: Das 1:0 war der Dosenöffner, denn zuvor war es eine Rutscherei auf dem Katastrophenplatz. Danach war es wichtig, schnell das 2:0 und 3:0 zu machen. Wir blieben dran und nach dem 4:0 war die Partie entschieden.
Dirk Schneckmann, zweiter Vorsitzender des SV Hermersberg: Das heute ist Geschichte! Wir stehen zum ersten Mal im Halbfinale des Verbandspokals und jetzt freuen wir uns auf den nächsten Gegner.

SO SPIELTEN SIE

SV Hermersberg: Deppert – Kolb, Dausmann, Simon, Metzger – Masch (60. Bold), Buchmann (74. Müller) – Freyer, Dudek (69. Freiler), Lelle (63. Ruf) – Bißbort (55. Mendel)
Tore: 0:1 Freyer (30.), 0:2 Bißbort (35.), 0:3 Freyer (43.), 0:4 Dudek (51.), 0:5 Mendel (87.)
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Frederic Kaufmann (VfR Nierstein)


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